Der Strom in Deutschland ist nach Ansicht des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe viel zu teuer, fossile Energieträger dagegen viel zu billig. „Dadurch hat Strom aus Erneuerbaren Energieträgern auf dem Markt kaum eine Chance gegen fossile Energieträger“, kritisierte Prof. Martin Wietschel, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am ISI, auf dem Expertenforum Powertrain der Autofachzeitschrift ATZ in Hanau. „Wir finanzieren alles über die Kilowattstunde. Deshalb haben wir die höchsten Strompreise in Europa“, bemängelte Wietschel. EEG-Abgaben und Netzentgelte machten Strom deshalb viel zu teuer, Kraftstoffe seien umgekehrt viel zu günstig. „Das muss man umdrehen, wenn die Erneuerbaren Energien eine Chance haben sollen“, so Prof. Wietschel.
An die Bundesregierung appellierte der Energieexperte, sich beim CO2-Ausstoß im Verkehr viel stärker um die großen Emittenten zu kümmern. „200.000 schwere Sattelzüge verursachen genauso viel CO2 wie acht bis neun Millionen Autos.“ Erst kürzlich hatte das Fraunhofer-Institut ISI eine Studie vorgestellt, wie man durch Einsatz von Biomethan und synthetischen Treibstoffen den hohen CO2-Ausstoß im Güterverkehr stark reduzieren kann.
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