Die Internationale Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt muss sich mit zahlreichen Protesten von Umweltschützern gegen das vermeintlich schmutzige und klimaschädliche Auto auseinandersetzen. Doch Zahlen des Umweltbundesamtes und des Bundesverkehrsministerium zeigen, dass der CO2-Vergleich von Auto und Eisenbahn keineswegs eindeutig ist.

Selbst auf Basis von CO2-Berechnung des Umweltbundesamtes, des Fraunhofer-Instituts ISE in Freiburg und des Bundesverkehrsministeriums sind Autofahrer nach einer Übersicht des Magazins Tichys Einblick oft genauso klimafreundlich oder sogar noch umweltfreundlicher unterwegs wie Fahrgäste von Bussen und Bahnen. So beträgt der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller Fahrgäste von Linienbussen in Deutschland 75 Gramm pro Kilometer. Im Kleinwagen, der auf 100 Kilometer fünf Liter Benzin verbraucht, werden bei der bundesweit durchschnittlichen Auslastung von 1,5 Personen vergleichbare 79 Gramm CO2 ausgestoßen. Sobald ein 5-Liter-Auto mit zwei und mehr Personen besetzt ist, fahren die Fahrgäste klimafreundlicher als im Bus.

Das gilt auch für Mittelkasse-Diesel, die beispielsweise sechs Liter auf 100 km verbrauchen. Ist dieses Dieselauto mit vier Personen besetzt – bei der Fahrt einer Familie in den Urlaub durchaus üblich – beträgt der CO2-Ausstoß pro Kopf lediglich 40 Gramm pro Kilometer. Fährt die gleiche Familie mit dem Zug, steigt der CO2-Ausstoß pro Kopf auf 72 Gramm und damit auf fast das Doppelte.

Überraschend ist, dass nicht einmal Straßenbahnen grundsätzlich klimafreundlicher fahren als ein Auto. Das gilt vor allem in den schwach ausgelasteten Randzeiten, also abends. Ist eine Straßenbahn nur halb so stark ausgelastet wie im Durchschnitt, steigt der Pro-Kopf-Ausstoß von Kohlendioxid auf 250 Gramm. Sitzt der Fahrgast in einem Zug, der nur zu 30 Prozent ausgelastet ist, steigt der Ausstoß sogar auf 400 Gramm CO2 pro Kilometer. Das entspricht dem Ausstoß eines Ferrari mit einem Verbrauch von 17 Litern Benzin auf 100 Kilometern.

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