Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA International veröffentlichte am 9. September eine Stellungnahme in der sie die direkte und indirekte Beteiligung an einer politischen Kundgebung im Kutupalong’s Modhurchhara Flüchtlingslager in Ukhiya am 25. August bei Cox’s Bazar/Bangladesch bestritt. Dort protestierten die Rohingya-Flüchtlinge gegen ihre Rückführung aus den Camps in Bangladesch nach Myanmar (Birma). Die Anschuldigungen gegen ADRA stehen in einem Bericht eines dreiköpfigen Untersuchungsausschusses der Regierung, auf den sich die englischsprachige Zeitung Dhaka Tribune in der Hauptstadt Dhaka bezog. Das Hilfswerk habe seine Tätigkeit in Bangladesch eingestellt und suche die Klärung der Situation im Kontakt mit Regierungsvertretern, heißt es in der Stellungnahme von ADRA dazu.

Die Hilfswerke ADRA sowie die muslimische AL Markajul Islami Sangstha hätten T-Shirts und Banner für eine Kundgebung gegen die Rückführung der Rohingya-Flüchtlinge nach Myanmar zur Verfügung gestellt, heißt es in dem Regierungsbericht.

Das Hilfswerk bestritt jegliches Fehlverhalten und sei weiterhin bestrebt, mit den Behörden zusammen zu arbeiten, um die Situation so schnell wie möglich zu klären. ADRA wolle seine Rolle als Hilfswerk bei der Verwaltung der südlichen Lager am Cox’s Bazar wieder aufzunehmen. Cox’s Bazar ist laut Wikipedia eine Stadt in Bangladesch mit 167.477 Einwohnern. Sie liegt mehr als 150 km südlich der Hafenstadt Chittagong am Golf von Bengalen und ist Verwaltungssitz des Distrikts Cox’s Bazar.

Grundsatz der Neutralität

ADRA bekenne sich zum Grundsatz der Neutralität, heißt es in der Stellungnahme. Daher beteilige sich das Hilfswerk zu keinem Zeitpunkt an Auseinandersetzungen politischer, rassischer, religiöser oder ideologischer Art. Darüber hinaus stelle ADRA sicher, dass alle Partnerschaften mit anderen Organisationen nach diesem Prinzip gestaltet seien, sodass humanitäre Hilfe allein bedarfsgerecht geleistet werde.

In der Region um Cox’s Bazar sei ADRA nach eigenen Angaben ein wichtiger Partner der Regierung, der das staatliche Büro des Kommissars für Flüchtlinge, Nothilfe und Rückführung bei der lebensrettenden Bewältigung der Flüchtlingskrise unterstütze.

ADRA seit 1981 in Bangladesch tätig

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist seit 1981 in Bangladesch tätig. Sie ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die beim Büro für NGO-Anliegen der Regierung von Bangladesch registriert sei. ADRA konzentriere sich im Land vor allem auf Entwicklungsprojekte in den Bereichen Bildung, Resilienz als Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, Wiederaufbau und Neuentwicklung, Notfallhilfe und wirtschaftliche Unterstützung. In den letzten vier Jahrzehnten habe sich ADRA in Bangladesch vor allem darum bemüht, bedürftigen Personen und Familien in ländlichen Gebieten Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, die es ihnen erlauben, eigenverantwortlich zu handeln.

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