Mit verhaltenem Optimismus hat die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision auf die Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Osaka reagiert. Zwar sei es positiv, dass die G20 überhaupt eine gemeinsame Abschlusserklärung erzielt hätten. Vielmehr sei aber nicht erreicht worden.

„Dass die USA in der Frage der Klimapolitik ausscheren werden, war absehbar,“ erklärte Marwin Meier, Politikreferent bei World Vision. „Aber auch die Bekräftigung der anderen 19 Teilnehmer, an den Zielen des Pariser Klimaabkommens festhalten zu wollen, geht nicht weit genug. Mit der jetzigen Abschlusserklärung konnten keine Fortschritte erzielt, sondern nur Rückschritte verhindert werden.“

„Eine gemeinsame Abschlusserklärung ist zunächst einmal gut. Mehr war, angesichts der Haltung der USA, realistisch gesehen nicht machbar. Aber selbst bei diesem schwachen Ergebnis müssen wir erst einmal abwarten, ob nicht wieder mit einem Tweet alles zunichte gemacht wird.“

Meier spielt damit auf die Ereignisse nach dem G7-Gipfel vergangenes Jahr an, als der US-Präsident Trump mit einem Tweet seine nachträgliche Abkehr von der verabschiedeten Abschlusserklärung kundgetan hatte.

Meier: „Immerhin: Die geschlossene Haltung vor allem der Europäer im Kampf gegen den Klimawandel ist beeindruckend. Bei 19 der G20-Länder scheint endlich die Ernsthaftigkeit des Klimawandels angekommen zu sein.“

Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel die Maßnahmen gegen den Klimawandel im kommenden Jahr prüfen und mehr Ressourcen für Entwicklungsländer bereitstellen will, begrüßte Meier ausdrücklich. Denn angesichts der rasanten Entwicklung hin zu einem deutlich höheren Temperaturanstieg, als die bislang anvisierte Begrenzung auf 1,5 Grad, gingen die Pariser Ziele nicht weit genug: „Gerade Menschen in den ärmsten Ländern leiden am stärksten unter den Folgen des Klimawandels. Konkrete Hilfe muss dort geleistet und finanziert werden“, erklärte Meier.

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