Anlässlich der heutigen Ausstellungseröffnung „Scherz – Die heitere Seite der Aufklärung“ konnte die Direktorin, Frau Dr. Ute Pott, rund 100 Gäste aus ganz Deutschland im Gleimhaus in Halberstadt begrüßen.

„Ziel dieser Ausstellung war es, den jungen Gleim – und damit die heitere Seite der Aufklärung – in den Mittelpunkt zu stellen“ so die Direktorin. „Carpe Diem galt als Parole der jungen kulturellen Elite der damaligen Zeit“.

Claus Peter Boßmann, Abteilungsleiter Kultur/Sachsen-Anhalt betonte in seinem Grußwort, „dass der Dichter Gleim am Ende eines Scherzes durchaus beide Geschlechter gleichgewichtig stehen lasse und es scheine, Gleim sei seiner Zeit weit voraus gewesen“.

Aus Berlin war der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Markus Hilgert angereist, einer der Förderer. Er betonte, dass seine Stiftung seit 2009 Projekte mit internationaler Bedeutung fördere, und stellte den „Scherz als gesamteuropäische Geistesbewegung“ dar.

Dr. Reimar Lacher, Kurator der Ausstellung, führte durch die Ausstellung. Er wagte einen Vergleich zwischen Gleim und Goethe, die beide als 25-Jährige (wenn auch Goethe 30 Jahre später) ihren schriftstellerischen Durchbruch hatten. Während die Leser von Goethes „Werther“ weinten, brachte Gleims Bestseller „Versuch in scherzhaften Liedern“ das Publikum zum „kichern“.  

Gleim führte den Beinamen „deutscher Anakreon“, nach dem altgriechischen Dichter Anakreon. Bekanntlich ist Anakreon im hohen Alter an einer Rosine erstickt – und erstmals und einmalig – so endete Dr. Lacher scherzhaft seinen Rundgang – ist eben diese Rosine im Gleimhaus ausgestellt.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung vom „Duo Zeitensprung“, das extra zu Gleims 300. Geburtstag Vertonungen von Gedichten Gleims einstudiert hatte und auch abends mit den „Rokoko-Bagatellen“ eine vergnügliche musikalisch-magische Zeitreise präsentierten.

Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Eintritt 7,- €/ermässigt 5,- €. Weitere Info unter www.gleim300.de.

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