Googelt man nach 3D-Druck, wird man von Ergebnissen förmlich erschlagen. Doch einen Konstruktionsleitfaden für den 3D-Druck gab es bislang noch nicht. Diese Lücke wollten Matthias Haag, Professor der Hochschule Aalen, und Alumnus und Jungunternehmer Johannes Lutz schließen. Ihr Buch „3-D-Druck Profi-Wissen“ ist nun erschienen.

„Unser Buch ist nicht hochwissenschaftlich, sondern für Anwender. Wir wollten ein dynamisches Buch publizieren, in das man immer wieder rein schaut. Mit Tipps, die man wirklich umsetzt“, erklärt Prof. Dr. Matthias Haag. Er hält Vorlesungen für Konstruktion und Robotik im Studiengang Maschinenbau/Produktion und Management und ist Leiter des Robotiklabors der Hochschule Aalen. Mitautor Johannes Lutz ergänzt: „Wir bekommen super Rückmeldungen über alle Kanäle. Sogar der 14-jährige Sohn eines Kunden gab es nicht mehr aus den Händen.“ Das Buch, das es auch bald auf Englisch geben wird, führt zu neuen Denkweisen hin – denn bei der 3D-gerechten Konstruktion darf und soll man eben anders vorgehen. Einfacher gesagt: Das Denken in Bauklötzchen soll durch das Formen von Knetmasse ersetzt werden. In „3D-Druck Profi-Wissen“ ist keine einzige Formel zu finden. Das Wissen wird kurzweilig anhand von Skizzen, Checklisten, Profitipps, Beispielen und Bildern aus dem Alltag vermittelt. Auch Nichtprofis können den Erklärungen so einfach folgen.
„Es werden 3D-Drucker verkauft, aber den Anwendern fehlt das Wissen. Sie wollen den besten 3D-Drucker – aber den gibt es nicht. Sie müssen sich erst mal über ihre Anwendungen bewusstwerden“, erklärt Lutz. Der 29-jährige Nördlinger weiß genau, wovon er spricht. Bereits während seines Studiums im Studiengang Maschinenbau/ Wirtschaft und Management an der Hochschule Aalen hat er am Innovationszentrum ein Unternehmen gegründet, das 3D-Drucker vertreibt. Inzwischen führt er gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Maria ein Unternehmen für den Vertrieb von 3D-Druckern, Zubehör und Druckmaterial.

Das Buch ist für Unternehmen interessant, die sich mit dem Übergang von der herkömmlichen Fertigungstechnik zum 3D-Druck beschäftigen – aber auch für technisch interessierte Einsteiger oder für Studierende. „Wir machen beispielsweise die Kosten transparent. Wenn man Bauteile, die nur einmal verwendet werden, in 3D druckt – beispielsweise für Vorrichtungen an einem Roboterarbeitsplatz in der Produktion – sind die Teile innerhalb von 24 Stunden da. Und wenn sich etwas ändert, passt man die Vorrichtungen mit ein paar Klicks an und druckt sie neu“, erklärt Haag die Vorteile. Lutz betont: „Der 3D-Druck ist nicht die Zukunft – er ist bereits da. Jetzt ist die Zeit umzusteigen. Wir möchten nicht, dass Unternehmen in ein paar Jahren wirtschaftlich benachteiligt sind, weil sie den Umstieg verpasst haben.“

Info: Das Buch wird im Eigenverlag über www.buch.3ddruck-wissen.de vertrieben und ist auch als eBook erhältlich. Für alle, die sich noch mehr 3D-Druck Profi-Wissen aneignen möchten, gibt es jeden Dienstag eine neue Folge ihres Podcasts bei Spotify und Apple Podcast. In den kurzen Podcasts sprechen Haag und Lutz über verschiedene Themen und laden interessante Gäste aus der Branche ein.

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