Die baden-württembergischen Elektro-Fachbetriebe blicken bei unverändert stabiler Branchenkonjunktur zuversichtlich auf die kommenden Monate. Dabei melden über die Hälfte der befragten Fachbetriebe offene Stellen. Dies ergab die aktuelle Frühjahrsumfrage des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg bei den Mitgliedsbetrieben. Fachverband-Präsident Thomas Bürkle betont positive Entwicklungen bei der Beschäftigung und Ausbildung.

„Die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage bestätigen weiter den Trend – elektro- und informationstechnische Lösungen werden kontinuierlich an Bedeutung gewinnen und das E-Handwerk in den Fokus rücken“, fasst Fachverband-Präsident Thomas Bürkle zusammen. „Insbesondere die positiven Entwicklungen bei der Zahl der Beschäftigten und Auszubildenden möchte ich betonen, zeigt dies doch eindrücklich die Attraktivität unserer Branche und darüber hinaus auch die Fähigkeit der Betriebe, sich als attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder im Wettbewerb zu positionieren.“

Fachkräftebedarf in neuer Dimension
Die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage ergaben, dass der hohe Fachkräftebedarf in der Branche ungebrochen anhält. Unverändert herrscht sowohl branchenintern aber auch branchenübergreifend ein ausgeprägter Wettbewerb um Fach- und Nachwuchskräfte. Meldeten vergangenes Frühjahr 52,9 Prozent der befragten E-Handwerksbetriebe einen Fachkräftebedarf an, verwiesen aktuell 62,4 Prozent der Betriebe auf offene Stellen.

Mehr Beschäftigte und Auszubildende im E-Handwerk
Dennoch liegt die berufliche Karriere im E-Handwerk im Trend. Die Zukunftsbranche verzeichnet seit 2011 steigende Beschäftigtenzahlen. Und dieser Trend setzte sich auch, nach Angaben des statistischen Landesamtes, im Jahr 2018 fort (+ 1,1 %).

Das E-Handwerk zieht auch bei Auszubildenden.  So entscheiden sich jedes Jahr kontinuierlich mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Elektrohandwerk. Derzeit werden 5.036 (2018: 4.881) Auszubildende in einem der sieben Ausbildungsberufe ausgebildet. „Die anstehenden Anpassungen im Bereich der Ausbildungsberufe mit Qualifizierung im Bereich der Gebäudesystemintegration wird eine Karriere im E-Handwerk künftig noch attraktiver machen,“ erklärt Fachverband-Präsident Thomas Bürkle.

Geschäftslage positiv
Die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten E-Handwerksbetrieben in Baden-Württemberg weiterhin überaus positiv bewertet. 89,8 Prozent der Betriebe bewerten die gegenwärtige wirtschaftliche Lage mit gut (Frühjahr 2018: 74,8 %) oder befriedigend 9,5 Prozent (Frühjahr 2018: 23,9 %). Lediglich 0,7 Prozent der Betriebe (Frühjahr 2018: 1,3%) nimmt die aktuelle Geschäftslage als „schlecht“ wahr.

Volle Auftragsbücher
Die starke Auftragslage hat weiter Bestand und ist unverändert gekennzeichnet durch eine tendenziell längerfristige Auslastung. So geben 50,0 Prozent der Betriebe einen Auftragsbestand von über zwei Monaten (Frühjahr 2018: 41,2 %) an. Impulse erreichen die Branche dabei insbesondere von Auftraggebern aus dem privaten Bereich (43 %) und der gewerblichen Wirtschaft (41,7%) und verweisen dabei auf steigende Auftragseingänge.

Steigende Umsätze
Bei der Umsatzentwicklung im Handwerksbereich notieren 54,5 Prozent der Betriebe für die vergangenen sechs Monate steigende Umsätze (Frühjahr 2018: 41,4 %). In 2,8 Prozent der Betriebe (Frühjahr 2018: 7,2 %) sind die Umsätze gesunken. Für den Handelsbereich bewerten 24,8 Prozent (Frühjahr 2018: 18,1 %) der befragten Unternehmen mit einem Plus, 19,8 Prozent (Frühjahr 2018: 15,5 %) mit einem Minus. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weist für das E-Handwerk für das Jahr 2018 im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus für das Elektrotechnikerhandwerk mit 3,5 Prozent aus. Für das Informationstechnikerhandwerk ist jedoch ein Minus von 0,6 Prozent zu verzeichnen.

Optimistischer Blick in die Zukunft
Die Prognosen der Betriebe für die kommenden Monate sind optimistisch. 65,5 Prozent der Betriebe gehen von einer gleichbleibenden Geschäftslage auf hohem Niveau aus. 29,6 Prozent erwarten darüber hinaus noch weitere Verbesserungen. Auftragspotentiale ergeben sich unter anderem in den Marktsegmenten „Smart Home“ und „Smart Building“, intelligente Lösungen der Gebäudesystem- und Sicherheitstechnik, Energieeffizienz und der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Auch der Bereich der Photovoltaik in Kombination mit elektrischen Speichermedien wird noch mehr in den Fokus der Auftraggeber rücken.

Trotz angespannter Fachkräftesituation professionelles Auftragsmanagement
Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands, betont darüber hinaus: „Ich möchte erneut darauf hinweisen, dass trotz der angespannten Fachkräftesituation und der guten Auftragslage, die Elektrofachbetriebe ihre Kunden über ein professionelles Auftragsmanagement wie gewohnt qualitativ hoch und in einem zeitlich akzeptablen Rahmen bedienen – Einsätze mit sicherheitsrelevantem Hintergrund sowie Beauftragungen von Stammkunden werden überwiegend termingerecht erledigt – das Fachhandwerk kommt somit seinen Aufträgen und seinen Verpflichtungen nach.“

Weitere Informationen und Charts über die Konjunkturumfrage gibt es unter https://www.fv-eit-bw.de/login-weiterleitung.html?redirect_url=%2Fnews%2Fdetailansicht%2Fnews%2F6786-konjunkturumfrage-fruehjahr-offene-stellen-und-starke-auftragslage.html&cHash=dd5b5a4d0c0c9e8ba5e7eea0199d9ff2

Über Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg

Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 37 Elektro- bzw. Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von rund 7.500 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus. Die mehr als 60.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als 7 Milliarden Euro. 5.036 junge Menschen werden derzeit in einem der sieben attraktiven Ausbildungsberufe zum Facharbeiter ausgebildet.

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