Shakespaeres fieberndes, blutiges Stück, über die wahnbringende Gleichung, dass der Fall des einen den Aufstieg des anderen bedingt, und von dem Preis, der fällig wird, wenn man verrät, ein Mensch zu sein.
Macbeth, ein Young-star, der bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Sein Weg kann nur nach oben führen, wenn er keine großen Fehler macht, die Zeit wird es fügen. Doch dann trifft er drei Schicksalsschwestern, die ihm eine Beförderung und weitreichende Macht prophezeien – und als die Beförderung eintrifft, wird aus dem Spuk eine strategische und mörderische Karriereanleitung.
Macbeth hadert mit der Vorherbestimmung, will widerstehen, versucht sich zu beherrschen und ist doch beherrscht von Gier, Hass und der tiefen Kränkung, nicht die Anerkennung zu bekommen, die ihm seiner Meinung nach zusteht.
So zeichnet sich Macbeths Weg zu einem unbeherrschten Killer. Vor sich selbst erschrocken, gerät er immer tiefer in ein Untergangszenario, dass er nicht mehr aufzuhalten vermag. Denn der erste Mord ist nicht krönender Abschluss, sondern Beginn einer blutigen Kette, die Macbeth Glied für Glied zusammenfügt. Und obwohl er unter seinem Handeln leidet, gelingt es ihm nicht, das Blatt zu wenden. Denkmuster, Selbstbilder, die er von sich und seiner Welt über Jahre aufgebaut und antrainiert hat, kann er nicht mehr ablegen, kann nicht „aus seiner eigenen Haut“, auch wenn er letztendlich daran zerbricht: „Wenn du einmal in Blut gewatet bist, ist es egal ob du umkehrst oder weitergehst…“
So vergisst er alles, was ihm einst wichtig war, nur einer Gewissheit folgt er: Er will sich nicht für andere beschmutzt haben. Und wenn er keine Zukunft hat, soll niemand eine haben. Er ist die Welt, und seine Lebensspanne soll die ihre sein: „Ich hab die Sonne langsam satt, ich will, dass diese Welt ihr Ende hat.“
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