Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und ihr künstlerischer Leiter Paavo Järvi werden mit dem Rheingau Musik Preis 2019 ausgezeichnet. Die durch das Rheingau Musik Festival initiierte Auszeichnung wird in diesem Jahr zum 26. Mal vergeben und ist mit 10.000 € dotiert. Das Preisgeld wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Verfügung gestellt.

In der Begründung heißt es: „Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und ihr künstlerischer Leiter Paavo Järvi sind ein echtes Phänomen in der deutschen Orchester- und Kulturlandschaft: Für ihre künstlerischen Leistungen weltweit bewundert und gefeiert, haben sie gemeinsam wegweisende Projekte realisiert und haben dabei oft Interpretationsgeschichte geschrieben. Ihre Präzision, ihr energiereiches und lebendiges Musizieren sind atemberaubend und künstlerische Höhepunkte einer jeden Konzertsaison. Ihr Innovationsgeist ist in struktureller, organisationaler und gesellschaftlicher Hinsicht einzigartig und erfordert dabei Mut, Haltung und Engagement eines jedes einzelnen Musikers und des gesamten Kollektivs. Für die Jury des Rheingau Musik Festivals gibt es mit Blick auf den diesjährigen Leitgedanken COURAGE für den Musikpreis 2019 keine geeigneteren Preisträger als Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und ihren künstlerischen Leiter Paavo Järvi. Die gemeinsamen Errungenschaften dieser fruchtbaren Zusammenarbeit sind herausragend und zugleich Inspiration und Motivation für das Rheingau Musik Festival und die gesamte Musikbranche.“

Die bisherigen Preisträger des Rheingau Musik Preises sind Volker David Kirchner (1994), Alexander L. Ringer (1995), Gidon Kremer (1996), das Ensemble Recherche (1997), Toshio Hosokawa (1998), Tabea Zimmermann (1999), Helmuth Rilling und die Internationale Bachakademie Stuttgart (2000), das Artemis Quartett (2001), Michael Quast (2002), Peter Greiner (2003), die Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (2004), Niki Reiser (2005), Hugh Wolff (2006), der Windsbacher Knabenchor mit Karl-Friedrich Beringer (2007), Heinz Holliger (2008), Christian Gerhaher (2009), die Taschenoper Lübeck (2010), Bilda Buh (2011), die Lautten Compagney (2012), Fazıl Say (2013), Christoph Eschenbach (2014), Andreas Scholl (2015), Walter Renneisen (2016), Enoch zu Guttenberg und die Chorgemeinschaft Neubeuern (2017) und Yannick Nézet-Séguin (2018).

Der Rheingau Musik Preis wird der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi im Rahmen des Konzertes mit dem Artist in Residence des RMF Daniil Trifonov am 12. Juli 2019 im Kurhaus Wiesbaden verliehen.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist ein einzigartiges Phänomen in der Kulturlandschaft: Sie füllt die Konzertsäle weltweit, begeistert das Publikum mit ihrem mitreißenden Musizierstil, organisiert sich demokratisch und finanziert sich überwiegend selbst. 1980 wurde das Orchester von Musikstudenten gegründet, heute ist es ein Aushängeschild: für klassische Musik, für die Stadt Bremen – aber auch in Sachen Unternehmergeist und gesellschaftliches Engagement. Mit ihren wegweisenden Projekten zu den Sinfonien von Beethoven, Schumann und Brahms haben Paavo Järvi und Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Interpretationsgeschichte geschrieben. 2016 wurde das Ensemble von Deutschlandfunk Kultur als „Orchester des Jahres“ ausgezeichnet.
Als erstes Orchestra in Residence beim Rheingau Musik Festival präsentiert Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in vier Konzerten mit Musik von Bach bis Tschaikowski ihr ganzes Können. Zum Festival kommt das Orchester mit herausragenden Solisten, die lange musikalische Partnerschaften mit dem Spitzenensemble aus Bremen verbinden: Beim Konzertauftakt trifft Die Deutsche Kammerphilharmonie auf den Artist in Residence Daniil Trifonov (12.7.). Am zweiten Abend der Residenz stehen Gabriela Montero und Igor Levit gemeinsam mit dem Orchester auf der Bühne (14.8.). Auch Hilary Hahn musiziert mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (22.8.). Im Dezember kehrt die Deutsche Kammerphilharmonie mit Igor Levit noch einmal zum Festival zurück. (5.12.)
Über diesen Link werden Ihnen alle Konzerte der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen beim Rheingau Musik Festival 2019 aufgelistet.

Paavo Järvi
Der estnische Stardirigent und Grammy-Preisträger Paavo Järvi ist seit 2004 Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. In dieser Funktion dirigierte er mit DDKPB unter anderem weltweit umjubelte Konzerte mit dem von der Kritik hochgelobten Beethoven-Zyklus. 2010 wurde er für die Aufnahme der zweiten und sechsten Sinfonie mit dem ECHO Klassik als „Dirigent des Jahres“ geehrt, die erste CD des Zyklus mit der dritten und achten Sinfonie gewann 2007 den renommierten Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Tourneen führten ihn mit dem Orchester durch Europa, Japan und Nord-Amerika mit Auftritten unter anderem bei den Salzburger Festspielen, den BBC Proms, beim Mostly Mozart Festival in New York sowie in Tokio. Im Anschluss an das Beethovenprojekt setzte sich Paavo Järvi mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ebenso erfolgreich mit dem sinfonischen Schaffen Robert Schumanns auseinander. Zusammen mit dem Orchester hat sich Paavo Järvi nun einem neuen Großprojekt zugewandt. Im Fokus stehen die vier Sinfonien des deutschen Komponisten Johannes Brahms. Paavo Järvi ist außerdem künstlerischer Berater des Estonian National Symphony Orchestra sowie des Järvi Sommer Festivals im estnischen Pärnu. Als Gastdirigent arbeitet er regelmäßig bei Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Philharmonia Orchestra London, den Wiener und Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden sowie dem New York, Chicago und Los Angeles Symphony Orchestra. Im Rahmen der alljährlichen Verleihung der renommierten Gramophone Classical Music Awards in London wurde Paavo Järvi 2015 mit der Auszeichnung „Künstler des Jahres“ und der Sibelius Medaille in Paris geehrt. Zudem wählte das renommierte französische Magazin Diapason Paavo Järvi zum „Künstler des Jahres“ 2015. Seit 2007 kommt Paavo Järvi regelmäßig zum Rheingau Musik Festival, unter anderem mit dem hr-Sinfonieorchester und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

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