Die IHKs im Rheinland, die Metropolregion Rheinland und der Hafen Antwerpen sind in Sorge, weil die vorhandene Verkehrsinfrastruktur im Rheinland das prognostizierte Verkehrsaufkommen bis 2030 nicht wird aufnehmen können. Auf dem Hafentag Antwerpen am 18. März in Düsseldorf machten sie sich daher gemeinsam für deren Ausbau stark. „Die Verkehrsmenge, die zukünftig aus den ZARA-Häfen über die deutsche Grenze in das Rheinland kommen wird, wird von der Bundesregierung erheblich unterschätzt“, so Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. Eine Studie der sieben IHKs im Rheinland hat bereits 2016 darauf hingewiesen, dass die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) angenommenen Werte zu gering sind. „Wir gehen für das Jahr 2030 von gut 50 Prozent mehr Transportvolumen aus, das nach Deutschland importiert wird“, so Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Hinzu kommt, dass die ZARA-Häfen Erweiterungen planen, in Antwerpen etwa ein zusätzliches Hafenbecken und das Saeftinghedock“, ergänzte Vandermeiren.

„Laut Deutschem Verkehrsforum fehlen in der deutschen Statistik vielfach die von ausländischen Bahnen transportierten Mengen“, so Berghausen, „die Auswirkungen für die Infrastruktur im Rheinland sind erheblich, denn die für den BVWP zugrunde gelegten Nutzen-Kosten-Verhältnisse stimmen nicht. Die Projekte werden entsprechend falsch eingestuft und aufgrund begrenzter Mittel später oder gar nicht gebaut. Zusätzliche Infrastruktur ist für das Rheinland dringend notwendig, denn internationaler Schienengüterverkehr hat Vorrang vor dem Personenverkehr. Sonst wird dieser ausgebremst und es trifft am Ende wahrscheinlich auch die Pendler.“

Vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Rheinischen Revier fordern die IHKs daher gemeinsam mit dem Antwerpener Hafen die Finanzierung der Infrastrukturvorhaben mit grenzüberschreitender Bedeutung durch den Strukturfonds. „Konkret geht es uns um die Anbindung des Antwerpener Hafens an das Rheinland über die Schiene. Das umfasst Projekte für den Aachener Schienenkorridor, den Ausbau der Schiene von der niederländischen Grenze über Kaldenkirchen in Richtung Krefeld und für die Ertüchtigung der relevanten Knoten etwa im Raum Mönchengladbach/Viersen“, so Berghausen abschließend.

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