Der bereits seit fast acht Jahren in Exeter und London lebende Kiwitt konnte zuvor bereits mehrere seiner 14 Profisiege in der York Hall in Bethnal Green feiern, ging aber nicht als Favorit in den Kampf gegen den frueheren Commonwealth-Meister aus Belfast, dessen irischer Promoter MTK Veranstalter der Boxgala war, die schon vier Stunden und sechs Vorkaempfe alt war, als der Hauptkampf begann.
Und der begann gleich mit einem Markenzeichen: ein sicher unabsichtlicher Ellbogencheck des fuer seine offensive Boxweise bekannten "Pat-man" Gallagher fuehrte schon in der ersten Runde zu einer unangenehmen Platzwunde ueber Kiwitts rechtem Auge. Auch in den folgenden Runden dominierte der in der Boxszene auch als Maschinengewehr bezeichnete Gallagher das Geschehen und trommelte auf die Deckung des achtundzwanzigjaehrigen Deutschen, der aber immer wieder mit blitzschnellen Kontern Treffer setzte und trotz seiner defensiveren Taktik den Kampf offen halten konnte.
In Runde 5 brodelte die Halle vor Allem auf der irischen Seite, als Gallagher seinen Gegner mehrfach in die Ecke draengen konnte, der aber kurz darauf den leichtsinnig gewordenen Iren durch eine blitzschnelle Rechtslinks-Kombination auf die Bretter schickte und damit die deutschen und liberianischen Fans zum Toben brachte.
In der sechsten und siebten Runde rannte der Ire, der ebenso wie Kiwitt noch nie einen Kampf durch K.o. verloren, erneut und fast wuetend gegen die Deckung des Deutschen an und konnte sich nach gewonnenen Runden wieder knapp in Fuehrung bringen.
In Runde 8 gelang es dem Gluecksburger jedoch erneut, seinen Gegner durch einen harten Konter von den Beinen zu holen und sich damit die Punkte der Runde doppelt zu sichern. Auch in den letzten beiden Runden schenkten sich beide inwischen im Gesicht deutlich gezeichneten Boxer nichts; Gallagher versuchte alles, um seinen Gegner unter Druck zu setzen und Wirkungstreffer zu erzielen.
Nach dem Gong war die Anspannung ob des engen Verlaufes gross und loeste sich dann in tosenden Jubel in der Ecke von Freddy Kiwitt und seinen Fans: das Schiedsrichtergespann aus Italien, Ungarn und Grossbritannien sah ihn mit 95:94, 95 : 93 und 95:95 Punkten mehrheitlich knapp vorn vor dem enttaeuschten, aber fair gratulierenden Nordiren. "Das war mein bisher haertester Kampf." meinte der neue WBO-Europameister, der angesichts geschwollener Nase und Augen und frisch genaehter Platzwunde einen anderen Titel zunaechst einmal ruhen lassen muss: der von seinen Fans vergebene Spitzname "Prettyboy" liegt fuer mindestens eine Woche auf Eis. Voellig unbeeinduckt von der Aufregung blieb derweil der zweimonatige Freddy junior, der sich vom Geschrei der Boxfans nicht anstecken liess und gleich neben dem Boxring den Sieg seines stolzen Vaters verschlief.
boxrec.com/Freddy Kiwitt
Artikel in der liberianischen "frontpage":
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