Erstmalig stieg der Absatz alkoholfreier Biere, die in den Zahlen des amtlichen Bierabsatzes nicht enthalten sind, auf über 2 Millionen Hektoliter (+10,5% zum Vorjahr) und erreichte so ein Allzeithoch.
Das gute Abschneiden Bayerns führt der Bayerische Brauerbund neben dem Wetter auch auf den Siegeszug bayerischer Bierspezialitäten in anderen Bundesländern und im Ausland zurück. Der Bierexport alleine in Drittländer konnte 2018 um weitere 112.000 Hektoliter (+2,0%) auf einem neuen Höchststand von 5,75 Mio. hl gesteigert werden.
Der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, beurteilt den deutschen Biermarkt jedoch witterungs- und WM-bereinigt als bestenfalls stagnierend und nennt unter anderem die demographische Entwicklung, die gesundheitsbewusstere Ernährung der Bevölkerung sowie ein verändertes Freizeitverhalten als Gründe für den stetig sinkenden Pro-Kopf-Bierkonsum in Deutschland.
Verlässliche Rahmenbedingungen und Rechtssicherheit gefordert
Empört äußerte sich Schneider zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG), das erst vor einer Woche zwar die Verfassungswidrigkeit einer im Haushaltsbegleitgesetz von 2004 beschlossenen Biersteuererhöhung für mittelständische Brauereien festgestellt hat, jedoch einer Rückzahlung der überhöht abgeführten Biersteuer an die kleinen Brauereien eine Absage erteilte. Nachdem die Biersteuermengenstaffel keine Subvention der Brauereien darstellt, sondern ein seit Jahrzehnten funktionierendes Mittelstandskorrektiv zum Erhalt der mittelständischen Struktur der bayerischen Brauwirtschaft ist, hatte sich der Spitzenverband der Bayerischen Brauwirtschaft mit seiner Klage durch die Instanzen der Finanzgerichtsbarkeit bis zum Bundesverfassungsgericht weit mehr für die Branche erhofft.
Freiwillig und dem wachsenden Verbraucherinteresse an einer bewussteren Ernährung geschuldet, hat sich die Braubranche für die Deklaration des Brennwertes auf ihren Produkten ausgesprochen. Vor dem Hintergrund dieser Offenheit und dem Grundsatz folgend „Klarheit und Wahrheit für den Verbraucher“ übte Schneider jedoch harsche Kritik an der „Gängelung“ der Branche durch höchstrichterliche Verbote der Verwendung der Begriffe „bekömmlich“ bzw. „wohl bekomm`s“ zur Beschreibung eines Bieres mit mehr als 1,2 Vol% Alkoholgehalt.
Herausforderungen in wirtschaftlich schwieriger Lage angehen
Vor dem Hintergrund des steigenden Sortieraufwands und der Kosten, die eine immer größer werdende Individualisierung der Gebinde mit sich bringt, verwies Georg Schneider auf die Vorteile der Mehrwegflasche, die in der bayerischen Bauwirtschaft noch einen sehr hohen Marktanteil besitzt. Klar bezog er dabei Position zur Erhöhung des Flaschenpfandes: „Das Pfand von nur 8 Cent pro Flasche deckt weder die Kosten der Neuglasbeschaffung, noch stellt es einen hinreichenden Anreiz zur Leergutrückgabe dar.“ Auch ging Präsident Schneider auf den Fachkräftemangel insbesondere in der Logistik und auf den Kostendruck in der Branche durch Kostensteigerungen im Energiebereich, im Rahmen der LKW-Mautausdehnung auf Bundesstraßen und vor allem bei den Personalkosten ein.
10. Bayerische Bierkönigin – letzte Chance für Bewerberinnen!
Die amtierende Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler aus dem Nördlinger Ries in Schwaben rief anlässlich der Jahrespressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes bierbegeisterte Damen ab 21 auf, sich noch bis 24:00 Uhr des 20. Februars 2019 um ihre Nachfolge zu bewerben. Bisher liegen dem Bayerischen Brauerbund rund 40 Bewerbungen vor. Am 16. Mai endet die Amtszeit von Johanna. Im Rahmen einer glanzvollen Biergala wird dann die 10. Bayerische Bierkönigin 2019/2020 gekürt, die dann ein Jahr lang das Bayerische Bier und die Tourismusregion „Bierland Bayern“ vertritt.
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