Am 22.9.2018 wurde bei der Petition „C-Kennzeichen“ wurde die 5.000-ste Unterschrift erreicht. Am 06.12.2018 bereits die 10.000-ste! Aktuell sind es über 10.500. Das heißt innerhalb von rund 70 Tagen sind über 5.000 Unterschriften dazu gekommen. Das sind 70 Unterschriften Tag für Tag für Tag. Ein wirklich sehr eindrucksvolles Ergebnis. Neben diesen Zahlen wollen wir aber auch Betroffene selbst zu Wort kommen lassen. Den Anfang macht Wolfgang Baumeister, langjähriger Reisemobilist und ehemaliger Präsident der Reisemobil Union:

Liebe Unterstützer der Initiative C-Kennzeichen,

seit Beginn Eurer Initiative beobachte ich die zahlenmäßige Entwicklung der Unterstützer der Petition zur Einführung eine C-Kennzeichens analog zum H-Kennzeichen. Zunächst lief das Interesse schleppend an. Seit September nun nahm die Entwicklung Fahrt auf, so dass bis heute deutlich über 10.000 Petitionsunterschriften erfolgten.

Aber, von den circa 486.000 in Deutschland zugelassenen Reisemobilen (CIVD*) sind etwa 90 Prozent von Fahrverboten betroffen, weil ihre Norm unterhalb von „6-b“ liegt. Selbst „6-b“-Fahrzeuge werden in Kürze den neuen Normen nicht mehr entsprechen. Das bedeutet enorme Wertverluste. Als 69jähriger Reisemobillist, der von 1982 bis heute die Entwicklung der Szene mit 13 eigenen Fahrzeugen beobachtet und erlebt hat, ist es mir ein Bedürfnis, meine Meinung einmal schriftlich kund zu tun.

Ich bin fassungslos, dass erst so wenige Reisemobilisten, Fahrzeughersteller und Verkäufer vehement ihre Stimme erheben. Mehr als 10.000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift dokumentiert, dass sie die Ziele für die Einführung eines C-Kennzeichens für Reisemobile unterstützen. Das ist unbestritten ein starkes Signal, aber nicht genug.

Aktuell werden die Eigentümer von Dieselfahrzeugen weiter massiv verunsichert. Die Stickoxyd-Grenzwertdiskussionen werden ohne Sinn und Verstand geführt – über die nachweislich falschen, niedrigen Grenzwertbestimmungen und Messdaten ist bereits hinreichend geschrieben worden. Eine wissenschaftlich fundierte Korrektur zu realen Werten ist unumgänglich. Aber wir Verbraucher unterliegen immer neuen Einschränkungen wie Fahrverboten und möglichen Erhöhungen der Mineralölsteuer.

Wohin kann die weitere Entwicklung noch führen?

Unsere Politik ist lobbygesteuert. Der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) beeinträchtigt sehenden Auges die gesamte Caravaning-Industrie und macht ein weit verbreitetes, beliebtes und naturnahes Hobby kaputt. Die DUH verdient durch Sponsoren viel Geld und erwirkt rücksichtslos durch ihre Klagen massive Fahrverbote per Gerichtsurteil; inzwischen sogar auf einer Hauptverkehrsachse, der A 40 und legt damit den gesamten Verkehr lahm. Allmählich werden auch Politiker wach. Aus Reihen der CDU wird schon der Antrag zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Deutschen Umwelthilfe gestellt. Die FDP spricht davon „die DUH schade Deutschland selbstzerstörerisch“. (Anmerken möchte ich, dass sogar etliche Politiker verschiedenster Parteien den Reisemobiltourismus als umweltfreundlich einstufen.) Bezüglich der DUH überdenkt Gelsenwasser aktuell seine finanzielle Unterstützung und die Brauerei Krombacher stellt ihr Sponsoring sogar gänzlich ein.

Was können wir Reisemobillisten tun?

Wir sind von den Auswirkungen der Fahrverbote fast alle betroffen. Mehr als 90 Prozent unserer Fahrzeuge besitzen Dieselaggregate. Wir haben Reisemobile gekauft, die morgen nichts mehr wert sein sollen? Viele haben jahrelang für ihr Traumfahrzeug gespart, sich eingeschränkt, um den Wunsch des unabhängigen Reisens zu realisieren. Manche haben dafür sogar ihr Eigentum veräußert oder einen Teil ihrer Alters-Rücklagen geopfert. Wir können, nein wir müssen geschlossen auftreten. Ein klarer, von vielen getragener Protest und unsere Forderung für freie Fahrt mit unseren Freizeitfahrzeugen ist das Gebot der Stunde.

10.000 Unterschriften der Petition des DCI sind sehr viel und ein echter Meilenstein. Aber das kann erst der Anfang sein. Wir haben in Deutschland rund 486.000 Reisemobil-Eigner. Da geht noch einiges. Es müssen noch viel mehr mitmachen.

Motto 2 zu 1: Wenn jeder Unterzeichner noch eine weitere Unterschrift bringt, sind wir 20.000!

Wenn jeder von denen, die bereits unterzeichnet haben, nur noch eine (in Zahl 1) weitere Unterschrift erwirkt, dann sind wir schon 20.000. Je mehr wir sind umso mehr Gewicht haben wir. Und zwar nicht nur auf die Politik.

Verbände, Vereine und Organisationen sind gefordert!

Aber auch von „unseren“ Verbänden, Vereinen und Organisationen (beispielsweise Caravaning Industrie Verband e. V., Bundesverband der Campingwirtschaft Deutschland, Deutscher Camping-Club e. V., Reisemobil Union (Dachverband der deutschen Reisemobilfahrer), Euro Motorhome-Club e. V., ADAC, ACE, AvD) sollten wir massive Unterstützung erfahren können.

Ganz besondere Unterstützung sollten uns die Herstellerfirmen, die Verkäufer und Werkstätten unserer Fahrzeuge und der Deutsche Caravaning Handels-Verband e. V. uns zukommen lassen. Sie sind es letztendlich, die uns die mobilen Eigenheime auf Rädern verkaufen und von Jahr zu Jahr mehr an uns Verbrauchern verdienen. An sie richte ich speziell mein Wort: „Bezieht endlich Stellung und macht euch stark für eure Kunden“.

Noch einmal mein Aufruf. Wir, die wir uns für die Einführung des C-Kennzeichens stark machen, wünschen uns eine flächendeckende Unterstützung. Sprecht mit Euren Freunden, mit Euren Händlern. Seht nach Frankreich und handelt gemäß der Prämisse Einer für alle, alle für Einen!

Heute sind wir 10.000. Wie viele sind wir morgen?

Allzeit gute und störungsfreie Fahrt wünscht Euch,

Wolfgang Baumeister

* Zahlen des CIVD (Statistik 2017)

Informationen zum Autor:

“Der Autor Wolfgang Baumeister war Präsident der Reisemobil-Union e. V., die sich satzungsgemäß als Dachverband der Reisemobilfahrer versteht. Zudem ist er bereits seit 1982 aktiver Wohnmobilist und hat in dieser Zeit insgesamt 13 Fahrzeuge besessen.”

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