„Mein Kind ist hochbegabt!“ – Diese Aussage kann Fluch und Segen in einem sein. Denn was machen viele Eltern aus dieser Erkenntnis? Fördern oder überfordern sie ihr Kind? Und wie geht es den Betroffenen mit dieser „Diagnose“? In der nächsten „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur am Dienstag, dem 11. Dezember ab 20 Uhr im Café Central International des Essener Grillo-Theaters diskutieren bei Moderator Christian Rabhansl die Autoren Agnes Imhof und Allan Guggenbühl sowie WAZ-Kulturchef Jens Dirksen über das Thema Hochbegabung und Kindheit.

Agnes Imhof hat hierzu ein Buch geschrieben, das den schönen Titel „Dummerweise hochbegabt“ trägt und das Anfang Oktober im Beltz-Verlag erschienen ist. Darin schildert sie sehr eindrucksvoll, dass Hochbegabung alles andere als ein Lotto-Gewinn ist. Entstanden ist ein humorvoller Erfahrungsbericht über das permanente Gefühl, nicht richtig zu ticken, über Hyperaktivität und andere Karrierefallen sowie über Männer, die intelligente Frauen nicht sexy finden. Sie schildert, wie sie nach dem Hochbegabten-Test beschließt, sich nie wieder dümmer zu stellen als sie ist, und was sie sich hat einfallen lassen müssen, um ihre Umgebung beispielsweise für orientalische Waffenkunde oder die Big Bang Theory zu begeistern.

„Im Wunsch, das Allerbeste für das Kind zu bewirken, bleibt ausgerechnet die Kindheit auf der Strecke“, sagt Prof. Dr. Allan Guggenbühl. In seinem gerade im Orell Füssli Verlag erschienen Buch „Für mein Kind nur das Beste“ formuliert der Leiter der Abteilung für Gruppenpsychotherapie für Kinder und Jugendliche an der Erziehungsberatung der Stadt Bern und Direktor des “Instituts für Konfliktmanagement“ (IKM) in Zürich ein leidenschaftliches Plädoyer für eine kindgemäße Kindheit. Guggenbühl erinnert daran, wie entscheidend es ist, dass sich Kinder autonom und spielerisch, unkontrolliert und auf Um- und Nebenwegen die Welt aneignen. „Denn wenn alles ausschließlich pädagogischen Zielen untergeordnet wird, erschweren wir den Kindern genau das, was wir ihnen so sehr wünschen: den selbstbewussten, eigenständigen und furchtlosen Weg in die Zukunft“, mahnt Guggenbühl.

Der Deutschlandfunk Kultur, die Buchhandlung Proust, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und das Schauspiel Essen führen gemeinsam diese Veranstaltung durch. Die Ausstrahlung der Sende-Aufzeichnung ist am Samstag, dem 15. Dezember von 11:05 bis 12 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur.

Eintritt: € 8,00.
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Buchhandlung Proust, Tel. 0201/ 839 68 40

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