130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aus therapeutischer Praxis und Bildungseinrichtungen, konnten einen Tag lang Antworten auf die vielfach gestellte Frage finden, welche der zahlreichen Testverfahren für die therapeutische Sprachdiagnostik bei Kindern und Erwachsenen geeignet sind. Das vielfältige Programm der ausgebuchten Veranstaltung konnte über den Onlinedienst Twitter verfolgt werden.
Die Vertreterinnen beider Berufsverbände, des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl) sowie des Deutschen Bundesverbandes für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs), begrüßten das Thema der Veranstaltung. In ihren Grußworten wiesen Anna Hüffer (dbl) Findeisen (dbl) und Christiane Wellmann (dbs) auf die Bedeutung des Einsatzes geeigneter Methoden in Kooperation mit den Logopädie verordnenden Ärzten und Ärztinnen hin. Die Tagung treffe damit auf einen Nerv und biete den in der Praxis tätigen wertvolle Impulse.
Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt (HSB) führte zu Veranstaltungsbeginn ins Thema ein und referierte in ihrem Vortrag "Befunderhebung 2018: Zum Stellenwert standardisierter Verfahren im Methodenkanon der logopädischen Diagnostik“ über die aktuellen Herausforderungen, die sich Logopädinnen und Logopäden im Zusammenhang mit der zunehmenden Diversität der Gesellschaft aber auch einem veränderten Krankheitsspektrum der Patientinnen und Patienten stellen. Sie zeigte auf, dass eine differenzierte und umfassende Diagnostik wesentlich für eine patientenadäquate und effektive Versorgung ist.
Im Anschluss stellte Dr. Mirjam Blumenthal die unter ihrer Federführung am niederländischen Kentalis Institut entwickelte App „Speakaboo“ vor. Diese soll Therapeutinnen und Therapeuten ermöglichen, auch bei Kindern, deren Erstsprache sie nicht sprechen, behandlungsbedürftige Sprechstörungen von Akzenten oder Dialekten zu unterscheiden. Die App liegt in mehr als 14 Sprachen vor. Darunter befinden sich auch arabische Dialekte, deren Sprechern die Logopädinnen zunehmend in ihrem Praxisalltag begegnen.
„Es ist ein großes Glück, dass wir diesen Vortrag für Bremen gewinnen konnten, um die Therapeutinnen hier in Bremen mit innovativen Möglichkeiten aus erster Hand vertraut zu machen, zumal die Referentin gerade aus Nairobi kommt und in wenigen Wochen ihre Arbeit in Boston vorstellt“, so Scharff Rethfeldt.
In weiteren Vorträgen sowie in einer umfassenden Posterausstellung stellten Logopädinnen weitere Testverfahren vor, die sie als Studierende oder Alumni im Rahmen ihres Studiums an der HSB kennengelernten. Für das beste wissenschaftliche Poster wurde ein Posterpreis an die Alumna Judith Krämer verliehen, die seit ihrem Studium in einer Praxis im Bremer Umland arbeitet.
In der abschließenden Diskussionsrunde tauschten sich die Teilnehmenden kritisch über die wissenschaftliche Fundierung sowie praktische Anwendung der zahlreichen Verfahren aus und äußerten weiteren Bedarf: nach einer Wiederholung der Veranstaltung.
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