„Die Niedersächsischen Landesforsten sind seit dem Orkan „Friederike“ am 18. Januar noch nicht zum Normalbetrieb zurückgekehrt.“, so Dr. Klaus Merker, Präsident der Landesforsten. Vor allem die  Wälder Süd-Niedersachsens sind stark geschädigt worden. Nach den Windwürfen zu Beginn des Jahres verloren Bäume aller Arten wegen der sehr warmen und extrem trockenen Witterung an Vitalität oder starben ganz ab. Auch die von den Landesforsten in den vergangenen Jahren aufwendig gepflanzten jungen Bäume sind vielfach vertrocknet. Die von Trockenheit und Hitze geschwächten Fichten und Lärchen hatten der ab August einsetzenden massenhaften Vermehrung der Borkenkäfer wenig entgegenzusetzen. Die Landesforsten taxieren den Gesamtschaden in ihren Wäldern auf rd. 130 Mio. Euro. Andere Waldbesitzer sind aber ebenso betroffen.

Die Folgen des Orkans „Friederike“, etwa 1,45 Mio. Kubikmeter geworfenes und gebrochenes Fichtenholz, waren Ende Juli fast beseitigt, als sich die Landesforsten der nächsten Herausforderung stellen mussten: In den Stämmen hatten sich, begünstigt durch hohe Temperaturen, Borkenkäfer massenhaft vermehrt. Etwa 0,5 Mio. Kubikmeter Holz von Fichte und Lärche sind mittlerweile betroffen. Den Förstern verlangt dieses Jahr alles ab: „Spätestens seit Beginn des Jahres laufen wir durchgängig im Krisenmodus“ erklärt Dr. Klaus Merker. „Es gilt jetzt, das zu retten, was wir in den vergangenen Jahren entwickelt und gepflegt haben und darum, weiter stabilere Mischwälder aufzubauen.“ erklärt Dr. Merker.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesforsten aus dem Norden Niedersachsens unterstützen ihre stärker von Sturm, Dürre und Käfer betroffenen Kolleginnen und Kollegen im Süden. Daneben sind sehr viele Unternehmer im Dauereinsatz für die NLF. Wenn nun ab Mitte Oktober die Borkenkäferaktivität abnimmt, ist damit noch keine Atempause für die Förster verbunden. In dieser Zeit beginnen die Landesforsten schon mit der Wiederaufforstung der durch Sturm, Dürre und Käfer verursachten Schadflächen. Hierbei legen die Landesforsten seit Jahren Wert auf verschiedene Baumarten, die in Mischung miteinander zukünftigen Extremereignissen besser widerstehen sollen. „Diesen Kurs wollen wir beibehalten, er ist die richtige Antwort auf die extremen Wetterlagen, die sich durch den Klimawandel häufen werden.“

Doch auch die Vorbereitungen auf das Frühjahr 2019 werden in Kürze bereits wieder anlaufen: Je nach Witterung rechnen die Landesforsten auch für 2019 ab etwa April mit dem Ausfliegen der nun überwinternden Borkenkäfer. Negativ haben sich vor allem die großen unplanmäßigen Holzmengen auf die Holzpreise ausgewirkt, die in der Folge stark gesunken sind.

Alle Effekte einschließlich der Verluste an Kulturen, Wiederaufforstungskosten, Vorrats- und Zuwachseinbußen beziffert Dr. Merker auf 130 Mio. Euro – in etwa die Höhe eines Jahresumsatzes der Landesforsten in normalen Jahren.

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