Die Sturmannshöhle in Obermaiselstein zeigt sich in neuem Glanz. Moderne, LED-Beleuchtung setzt seit kurzem die einzige begehbare Spalthöhle des Allgäus bestens in Szene und lässt ihre liebenswerten Untermieter– die Fledermäuse – in Ruhe überwintern.

120 Millionen Jahre lag die Sturmannshöhle im Schwarzenberg bei Obermaiselstein namenlos im Dunkel. Erst 1905 öffnete sie sich für Besucher. Das Potenzial dieser außergewöhnlichen geologischen Formation wurde aber schon früh erkannt, deshalb bekam die Höhle elektrisches Licht. Bemerkenswert daran ist, dass die Stromleitung Glühlampen in der Höhle entzündete, als der Ort Obermaiselstein noch mit Kerzenlicht vorliebnehmen musste. Jetzt, ein weiteres Jahrhundert später, war es Zeit für neues Licht. Licht, das den Sagengestalten, den Besuchern und den Fledermäusen gleichermaßen gerecht wird.

Perfektes Licht für Nachtgesellen
Die Beleuchtungsanlage war schlicht veraltet. Zu dunkel, zu energieaufwendig, zu „flach“ war das Höhlenlicht und dennoch an einigen Stellen zu grell und zu warm für die wichtigsten Bewohner der Sturmannshöhle. Für die Herrschaften Großes Mausohr, Graues Langohr, Mops- und Wasser- – ihres Zeichens: Fledermäuse. Diese nutzen den Berg mit seiner konstanten Temperatur von vier bis acht Grad Celsius nämlich als Winterquartier.

Ein Berg voll "sagenhafter" Entdeckungen
Die neue, zeitgemäße Beleuchtung wurde zum größten Teil aus der Interreg-Förderung „Bewegende Natur“ finanziert, mit dem der Naturpark Nagelfluhkette verschiedene Erlebnistourismus-Projekte angeht. Die Sturmannshöhle ist nicht die einzige Höhle, die sich durch die Berge der Hörnerdörfer zieht, aber sie ist die einzige begehbare Schauhöhle des Allgäus. Außerdem „liefert“ sie zudem einen reichen Sagenschatz: Drachen, Wilde Fräulein, ein Topf voll Gold und viele weitere spannende Geschichten erwarten die Besucher. Im neuen Licht werden auch sie nun noch geheimnisvoller in Szene gesetzt.

100.000 Stufen, 400 Stunden, 22 Kilometer
Die Arbeit, die für die Lichterneuerung nötig war, ist selbst schon eine erstaunliche Geschichte: Rund 22 Kilometer alte Stromkabel, über hundert Glühbirnen, Strahler und Notlampen mussten aus der Höhle geschafft werden. Immerhin ein Gewicht, für das man zwei gestandene Allgäuer Milchkühe auf die Waagschale stellen müsste. Und alles konnte nur Stück für Stück und von Hand hinausbefördert werden. Insgesamt gut 400 Stunden lang liefen die Mannschaften rauf und runter, das macht weit mehr als 100.000 Stufen, bis die neuen Lampen in Betrieb genommen werden konnten. Wie anstrengend das gewesen sein muss, lässt sich vielleicht so erahnen: Um diese Höhenmeter zu überwinden müsste man gut 130 Mal Deutschlands höchsten Kirchturm am Ulmer Münster erklimmen oder fast zehn Mal das Riedberger Horn besteigen – ohne Lift, versteht sich.

Die Sturmannshöhle ist von Mai bis Anfang November täglich geöffnet. Besichtigungen sind nur im Rahmen einer Führung möglich. Diese finden von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr stündlich statt. Aufgrund der teilweise engen Durchgänge können keine großen Rucksäcke, Kinderwagen oder Kraxen mitgenommen werden. Auch Hunde müssen draußen bleiben. Der Eintritt kostet für Erwachsene regulär 4,- Euro, für Kinder ab sechs Jahren 2,50 Euro (ermäßigt 3,- bzw. 2 Euro). Für Gäste der Hörnerdörfer mit der Allgäu-Walser-Card (H-AWC) ist der Eintritt frei.

Über die Tourismus Hörnerdörfer GmbH

Allgäuer Hörnerdörfer
Die Allgäuer Hörnerdörfer, das sind Fischen, Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang und Balderschwang; benannt nach ihren Hausbergen, die ein „Horn“ im Namen tragen. Die Destination ist für Wander- und Wellnessurlaub als auch für Wintersport gefragt. Knapp 380 Kilometer Wanderwege verteilen sich auf drei Höhenlagen vom Illertal bis zu den Gipfeln im Naturpark Nagelfluhkette. Die Bergbahnen führen zu Panoramawegen mit Rundumblick auf die Allgäuer Hochalpen. Im Winter stehen fünf Skigebiete mit Kinderskizirkus bis Weltcup-Piste sowie rund 110 Loipenkilometer zur Verfügung. Unterkünfte reichen von familienfreundlichen Pensionen bis zum *****Luxus-Resort. Wegen des zertifizierten Heilklimas schätzt man die Region zudem in Punkto Gesundheit und Regeneration.

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