Das Niedersächsische Forstamt Lauterberg pflegt in den kommenden Wochen seine Naturschutzgebiete rund um Hohegeiß. Baumbewuchs gefährdet die Bergwiesen am Panoramic-Hotel und nahe dem Campingplatz. Die für den Harz typischen Bergwiesen sind nach europäischem Naturschutzrecht geschützt und als so genanntes “FFH-Gebiet Bergwiesen und Wolfsbachtal bei Hohegeiß“ ausgewiesen. Fichten und auch Pioniergehölze wie Pappeln überwachsen charakteristische Wiesenpflanzen und dunkeln seltene Knabenkräuter, Trollblumen oder Arnika aus.

Die Pflegearbeiten beginnen in der kommenden Woche, teilte heute Revierförster Matthias Lüttgau mit. „Während der Baumfällarbeiten und dem Einsatz von Forstmaschinen ist die Zufahrtstraße „Am Kurpark“ zum Panoramic-Hotel nur halbseitig möglich“, informierte Lüttgau. Die Arbeiten seien mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar abgestimmt und vereinbart. Die Niedersächsische Landesforsten als Flächeneigentümerin der Wiesen nördlich vom Panoramic planen rund eine Woche für die Forstarbeiten ein. Im Anschluss sollen die Naturschutzflächen am Mittelberg nahe des Campingplatzes und des Trimmpfades gepflegt werden. Förster Lüttgau bittet Waldbesucher, Spaziergänger und Anlieger um Verständnis für die Beeinträchtigungen und möglichen Wegesperrungen.

Gemeinsam mit seinem Kollegen und Naturschutzförster Roland Steffens hatte Lüttgau auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet. Das langanhaltend trockene Wetter erlaube jetzt den Einsatz der Forstmaschinen, um Bäume und Sträucher zugunsten von Wiesengräsern und Blütenpflanzen zu entnehmen. „Unser Ziel ist es, die Hohegeißer Bergwiesen vor dem Ausdunkeln und Überwachsen durch Gehölze zu schützen. Regelmäßige Mahd oder Beweidung erhält die Lebensräume langfristig und verhindert die Rückkehr der Bäume“, sagte Roland Steffens. Die Harzer Bergwiesen bei Hohegeiß beheimaten seltene Pflanzen- und Tierarten. Laut Steffens zählen auch die Kugelige Teufelskralle, der Teufelsabbiss oder die Mückenhändelwurz dazu. Einzelne Solitärbäume wollen die Forstleute auf den Flächen wachsen lassen. Sie dienten dem Landschaftsbild und als Schattenspender für das Weidevieh.

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