Bundesweit größte Naturschutzveranstaltung startet in Kiel zum Thema „Küsten- und Meeresschutz“

Gemeinsame Presseinformation der Veranstalter des 34. Deutschen Naturschutztags: Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), Bundesamt für Naturschutz (BfN), Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein (MELUND)

Heute startet in Kiel die größte Naturschutz-Veranstaltung in Deutschland, der 34. Deutsche Naturschutztag (DNT). Unter dem Motto „Klarer Kurs – Naturschutz“ werden sich bis Freitag über 1.200 Teilnehmende, die sich beruflich oder ehrenamtlich für den Naturschutz einsetzen, auf dem Campus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zum Schwerpunktthema nationaler und internationaler Meeresnatur- und Küstenschutz austauschen. Weitere Themen sind unter anderem die Biologische Vielfalt, der Naturschutz in der Agrarlandschaft, in Schutzgebieten und in Städten, Rechts-, Planungs- und ökonomische Fragen sowie gesellschaftliche Herausforderungen im Naturschutz.

Der Vorsitzende des Bundesverbands Beruflicher Naturschutz (BBN) und federführende Organisator, Heinz-Werner Persiel, erklärt: „Die aktuellen Probleme, unter anderem mit der globalen Plastikvermüllung in den Meeren zeigen, dass wir mit dem Standort Kiel genau richtigliegen. In den kommenden drei Tagen wird sich der Campus in einen quicklebendigen Fischschwarm verwandeln. Austausch und Netzwerken, gerade auch in den Fachforen, ist eine der beliebtesten Aktivitäten. Für Deutschlands Natur ist der DNT ein echtes Highlight. Das weit gefächerte Begleitprogramm ist adressiert an eine interessierte Öffentlichkeit. Was nützt es, wenn wir unter uns bleiben? Wir möchten den Zugang zu unseren Themen jedem ermöglichen.“

Eine besondere Zielgruppe des DNT sind für Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings, die jungen Menschen, die sich für Naturschutz engagieren: „Wir befinden uns in Zeiten des Wandels. Nicht nur in der Natur, sondern auch im Naturschutz: Wir erleben, wie immer mehr junge Menschen, die die Folgen unserer Übernutzung von Natur und Umwelt tragen müssen, sich im Naturschutz engagieren. Während Fachleute seit Jahrzehnten für konkreten Naturschutz streiten, trauen sich junge Menschen zunehmend, grundlegende Fragen zu stellen. Sie hinterfragen eine auf kompromissloses Wachstum ausgerichtete Wirtschaft, sie hinterfragen eine Agroindustrie, die Mensch, Boden und Tier krankmacht, und sie fordern eine Finanzpolitik, die Zukunft gestaltet, statt Ausbeutung begünstigt. Ich freue mich, dass sie im Jungen Forum den DNT bereichern und sich engagieren, um nicht nur dem Naturschutz, sondern der Natur eine Zukunft zu geben.“

Im Hinblick auf die Bedrohungen der biologischen Vielfalt erläutert BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Die Meere unterliegen heute einem hohen und vielfältigen Nutzungsdruck. Zusätzlich wirken sich die hohen Nährstoff- und Schadstoffeinträge, die beispielsweise aus der Landwirtschaft über die Flüsse ins Meer gelangen, negativ auf die Meeres- und Küstenökosysteme aus. Eine naturverträgliche Landwirtschaft und entsprechende Ausgestaltungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU sind deswegen auch dringend notwendig, um die Belastungen in den Meeren zu reduzieren. Gleichzeitig ist die Sicherung der Meeresschutzgebiete mit effektiven Managementplänen, die auch nutzungsfreie Zonen umfassen, unbedingt erforderlich. Nur so kann die Vielfalt der maritimen Arten und Lebensräume nachhaltig entwickelt und bewahrt werden.“

Zu den Schwerpunktthemen Meeresnatur- und Küstenschutz sagt Schleswig-Holsteins neuer Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „So groß die Meere um uns herum sind: Sie sind mehr denn je in Gefahr. Es ist unsere Aufgabe und Pflicht, ihrem Schutz höchste Priorität zu geben. Der menschgemachte Klimawandel trägt seinen Teil zur Gefährdung der Meere und Küsten bei. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass der Meeres- und Küstenschutz gerade hier in Schleswig-Holstein Schwerpunktthema des Deutschen Naturschutztages ist. Wir müssen über das Verhältnis von Nutzen und Schützen immer wieder neu verhandeln. Ich bin gespannt, welche neuen Perspektiven beim DNT entwickelt werden. Nicht zuletzt kann auch die Digitalisierung Teil eines umfassenden und nachhaltigen Schutzplanes werden, um unserem größten Lebensspender zu helfen.“

Neben den Gastgebern – dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und dem gastgebenden Bundesland Schleswig-Holstein – werden eine Vielzahl von Vertretern und Vertreterinnen aus der Wissenschaft, von Natur- und Umweltschutzverbänden, sowie dem administrativen Naturschutz anwesend sein. Der feierlichen Eröffnung, zu der Bundesumweltministerin Svenja Schulze per Video hinzugeschaltet wird, folgen ab heute Sitzungen, Netzwerktreffen und Diskussionsveranstaltungen mit über 80 Fachvorträgen. Das Programm wird durch Offene Foren, Ausstellungen, ein großes Exkursionsangebot, und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit dem internationalen Meeresfilmfestival CineMare abgerundet.

Während des Naturschutztags arbeiten die Teilnehmenden an einem Forderungskatalog zum Schutz der Meere, der am letzten Tag als „Kieler Erklärung“ verabschiedet werden soll.

Das Programm zum 34. Deutschen Naturschutztag und die Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie weiterhin unter www.deutscher-naturschutztag.de

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Pressesprecherin des Bundesamtes für Naturschutz
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Pressesprecher Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein
Tel.:       +49 (0)431 – 988 7201
Email:    joschka.knuth@melund.landsh.de 

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Tel:         +49 (0)228 – 8491-3244
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