Zum Tag der Seenotretter (29. Juli) fordert die Diakonie Württemberg ein europäisches Seenotrettungsprogramm, legale und gefahrenfreie Zugangswege für Flüchtlinge und ein solidarisches Gesamtkonzept für die Flüchtlingsaufnahme in Europa.

„Hilfe für Schiffbrüchige ist ein Gebot der Menschlichkeit und christlicher Nächstenliebe“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, zum Tag der Seenotretter. Bei der Rettung von Menschenleben gebe es keinen Unterschied, wer und wo jemand in Not gerate. Als Christen helfen wir dem Menschen in Not. Denn jeder ist Geschöpf Gottes. Er habe größten Respekt vor allen, die sich oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens für andere einsetzten – an den Küsten hierzulande oder weltweit.

Dramatisch beurteilt Kaufmann die Lage im Mittelmeer, wo jährlich Tausende auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Elend umkommen. Als Christen in Europa machen wir uns stark dafür, dass hier Verantwortung für schutzsuchende Menschen übernommen wird statt sich weiter abzuschotten und Geflüchtete auf lebensgefährliche Routen zu zwingen.

Die aktuellen Behinderungen und Auflagen der zivilen Seenotrettung hält Kaufmann für nicht hinnehmbar. Auch dürfe der EU-Marineeinsatz „Sophia“ nicht zum Spielball politischer Interessen zur Flüchtlingsabwehr werden.

Kaufmann appelliert an die Politik, unverzüglich legale und sichere Zugangswege nach Europa zu schaffen und fordert Politik und Gesellschaft auf, „die Verwerfung und Kriminalisierung von Helfenden im Mittelmeer“ sofort zu beenden.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.200 Einrichtungen mit 40.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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