Das Auto ist vielen heilig, aber ohne Führerschein ist das eigene Auto nicht viel wert. Dennoch setzen sich viele Fahrer hinter das Steuer, ohne wirklich fahrtüchtig zu sein. Für eine eingeschränkte Fahrtauglichkeit kann es viele Gründe geben, am häufigsten tritt allerdings Alkohol- oder Drogenmissbrauch auf. Ist der Führerschein aus diesem Grund erstmal weg, gibt es Möglichkeiten, ihn wieder zu bekommen. Was es zu beachten gibt, erklärt TÜV SÜD-Verkehrspsychologe Axel Uhle.

Alkohol am Steuer ist nicht nur ein Problem von Jugendlichen, wenngleich die Verstöße in dieser Altersgruppe besonders hoch sind. Aber auch erfahrene Fahrer setzen sich mit dem einen oder anderen Bier zu viel hinter das Steuer. Im guten Fall geraten sie nur in eine Verkehrskontrolle, im schlimmeren verursachen sie womöglich einen Unfall. Das Ergebnis: Der Führerschein ist in beiden Fällen erstmal weg.

Gerade in ländlichen Regionen sind die Fahrer oft auf den eigenen Pkw angewiesen, und so ist das Interesse natürlich hoch, die Fahrerlaubnis möglichst schnell wieder zu bekommen. Abgesehen von der Strafe, die zu begleichen ist und der Maßnahme, nicht fahren zu dürfen, steht auch noch das Bestehen der  Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) an. Diese Untersuchung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sie dient dem Schutz der Allgemeinheit vor ungeeigneten Fahrern und bietet dem betroffenen Fahrer die Chance, deutlich zu machen, dass er seine Einstellung und sein Verhalten geändert hat und keine Risiken mehr von ihm ausgehen. Es hat sich ein großer Markt an Anbietern entwickelt, die speziell auf diese Untersuchung vorbereiten wollen. Doch hier ist Vorsicht geboten. Axel Uhle, TÜV SÜD-Verkehrspsychologe, rät: „Es gibt viele Anbieter, doch nicht alle sind seriös. Besonders Garantieangebote, die Untersuchung ′100%ig′ zu bestehen oder aggressive Werbung sollten den Verbraucher hellhörig machen.“

Entscheidend ist nämlich die Qualifikation des Anbieters: Ein seriöser Vorbereiter ist Diplom-Psychologe oder hat einen Master in Psychologie. Ein fachlich versiertes Institut bietet diese Vorbereitungskurse nur mit Psychologen an, die eine verkehrspsychologische Ausbildung bei einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle oder einem Träger von Kursen gemäß § 70 FeV (Fahrerlaubnisverordnung) absolviert haben. Kenntnisse in der Diagnostik von Alkohol- und Drogengefährdungen, der fachlichen Beurteilungsgrundlagen sowie im Straßenverkehrsrecht sind unabdingbar. Damit nicht genug, der Vorbereiter sollte medizinische Befunde und chemisch-toxikologische Untersuchungen lesen können und mit den Begutachtungsleitlinien sowie Beurteilungskriterien der MPU bestens vertraut sein. „Erfahrene Psychologen machen während der Beratung schriftliche Notizen und händigen schriftliche Empfehlungen aus. Eine seriöse Beratung mündet immer in einen individuellen Fahrplan für den Betroffenen“, so Axel Uhle.

Vorsicht ist geboten, bei Lockvogelangeboten wie zum Beispiel das Versprechen einer „100-Prozent-Chance“. Ein kritischer Blick auf die Qualifikation des Beraters gibt Auskunft über die Seriosität und Kompetenz. Die MPU ist eine anspruchsvolle Untersuchung, bei der es nicht reicht, ein paar Antworten auswendig zu lernen. Der beste Garant zum Erfolg ist eine professionelle und kompetente Begleitung in der Vorbereitung.

Weitere Informationen rund ums Thema gibt es unter
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