Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) schließen das Geschäftsjahr 2017 mit einem Jahresüberschuss von 5,6 Mio. EUR ab. „Gemessen an den Umständen sind wir mit dem Ergebnis zufrieden“ bilanziert Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten. „Ein besseres Ergebnis ist uns aber im wahrsten Sinne des Wortes durch das Wetter verhagelt worden. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen.“ Verantwortlich für den Rückgang gegenüber dem Vorjahr (12,3 Mio. EUR) sind vor allem die Witterungsbedingungen in 2017. Nach einem trockenen ersten Halbjahr folgten ab Juli 2017 überdurchschnittlich hohe Regenmengen, Überschwemmungen und mehrere Herbststürme, die auf den durchweichten Böden leichtes Spiel mit den Bäumen hatten, sodass auch viele Laubbaumbestände umgeworfen wurden.

In der zweiten Jahreshälfte mussten die NLF den Holzeinschlag und das Holzrücken wegen der stark aufgeweichten Böden zeitweise völlig einstellen. Die von den beiden Herbststürmen Xavier und Herwart geworfenen Holzmengen blieben sogar teilweise über den Jahreswechsel im Wald liegen. „In solch einem Fall geht die Vermeidung dauerhafter Schäden vor.“ so Merker. Am Ende des Jahres waren es 85.000 Kubikmeter weniger Holz als zu Jahresbeginn geplant, die in den Büchern standen. Die durch Hochwasser, Regenmengen und erschwerte Rückebedingungen erzeugten Schäden kommen hinzu und werden von den NLF mit ca. 5 Mio. EUR beziffert.

„Die Wetterkapriolen des vergangenen Jahres, an die der Orkan Friederike im Januar 2018 mit großen Sturmholzmengen nahtlos anknüpfte, zeigen, was uns in den nächsten Jahren ganz wesentlich beschäftigen wird: Unsere Wälder fit zu machen für den Klimawandel.“ resümiert Merker. Die Schadensbegrenzung durch Wiederherrichtung weggespülter Wege, die Aufarbeitung des Sturmholzes und die intensive Überwachung und Bekämpfung der Borkenkäfer sei das eine. Mittelfristig wichtig sei aber vor allem, den zunehmenden Risiken zu begegnen und die Anstrengungen und damit auch die finanziellen Aufwendungen zu verstärken, den Wald vorbeugend auf den Klimawandel vorzubereiten. „Die Wälder werden immer genannt, wenn es wegen der CO2-Bindung um ihren Beitrag zum Schutz vor dem Klimawandel geht. Damit sie aber diesen Effekt voll entfalten können, geht es zunächst einmal darum, sie langfristig zu erhalten und zu entwickeln.“ so der Präsident.

Von den zunehmenden Starkregen und Stürmen sind vor allem die heute etwa 70-jährigen Kiefern- und Fichtenwälder betroffen, die in den 40er und 50er Jahren während und nach dem 2. Weltkrieg gepflanzt wurden. Diese entwickeln die Landesforsten seit Jahren zu strukturreichen Mischwäldern, wollen ihre Aktivitäten aber nun verstärken, um die Bestände gegen die Klimaveränderungen besser zu wappnen. „Dafür nehmen wir bis 2025 40 Mio. EUR für Pflanzungen in die Hand.“ beschreibt Merker die Strategie der Landesforsten. Das Vorgehen verknüpft zwei zentrale Ziele miteinander. „Durch eine vorrangige Nutzung der vom erhöhten Risiko besonders betroffenen Wälder kommen wir Wind und Käfer zuvor und bringen das notwendige Licht für die Verjüngung in die Bestände. Wo es geht, nutzen wir die ankommende Naturverjüngung. Auf großer Fläche müssen wir aber auch aktiv pflanzen, um eine standortgerechte und klimaangepasste neue Waldgeneration zu entwickeln.“ erklärt Merker das Vorgehen. Finanzierbar wird das Vorhaben, weil der jährliche Holzeinschlag in den erntereifen Beständen in den nächsten Jahren bis 2025 sukzessive ansteigen wird von derzeit 1,7 auf rd. 1,93 Mio. Kubikmeter. „So profitieren wir jetzt noch von den Nachkriegsaufforstungen in doppelter Hinsicht. Wir ernten wertvolles Nadelholz und können daraus den Umbau finanzieren. Bedauerlich ist nur, dass uns der Klimawandel dieses Vorgehen diktiert.“

Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben als Kerngeschäft den Forstwirtschaftsbetrieb im Landeswald. Dass die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2017 im operativen Forstwirtschaftsbetrieb nur um 1% auf 128,6 Mio. EUR (2016: 130,5 Mio. EUR) sanken, lag an dem Abbau vorhandener Lagerbestände. Das Holzgeschäft hat wie in den Vorjahren mit 80% oder 101,7 Mio. EUR den größten Anteil an den Umsatzerlösen. Damit haben die Holzpreise einen entscheidenden Einfluss auf das Unternehmensergebnis. Neben dem operativen Geschäft im Forstbetrieb sind die Landesforsten im Auftrag für das Land Niedersachsen vor allem im Naturschutz-, Erholungs- und Umweltbildungsbereich tätig. Für die Dienstleistungen, die die Landesforsten 2017 im Auftrag des Landes Niedersachsen erbracht haben, erhielten sie in 2017 23,3 Mio. EUR. In den elf Waldpädagogikzentren, die die Landesforsten niedersachsenweit betreiben, konnten 110.000 Kinder im Zuge von waldpädagogischen Maßnahmen begrüßt werden, wodurch die Landesforsten größter außerschulischer Lernort Niedersachsens sind. Etwa 270.000 Gäste besuchten 2017 die Walderlebniseinrichtungen der Landesforsten.

Mit rund 1.300 Beschäftigten sind die Landesforsten der wichtigste forstliche Arbeitgeber vor allem in den ländlichen Regionen Niedersachsens. Auch die Landesforsten beschäftigt der demografische Wandel. Mit der Neueinstellung von 44 Beschäftigten in allen Berufsgruppen (Vorjahr 46) wurde die Belegschaft weiter verjüngt. In 2017 bildeten die NLF insgesamt rd. 100 Auszubildende in den Berufen des Forstwirts, Fischwirtes und Tierpflegers aus. 10 Forstreferendare/innen und 25 Anwärter/innen sowie 3 Trainees haben ihre Ausbildungszeit in den NLF begonnen. Darüber hinaus boten die NLF 76 Studierenden Praktikumsplätze. Zudem erteilten die Landesforsten Aufträge in Höhe von 41,0 Mio. EUR (Vorjahr 40,6 Mio. EUR) an forstwirtschaftliche Unternehmen, die überwiegend als Familienbetriebe in strukturschwächeren ländlichen Räumen tätig sind.

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