Ausgesprochen kritisch hat sichBundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) über das Verhalten der Autoindustrie im Dieselskandal geäußert, nachdem neue Manipulationsvorwürfe bekannt geworden sind. „Ich bin sehr verärgert über das Verhalten in den Chefetagen der Autoindustrie“, sagte der Minister im Gespräch mit auto motor und sport. „Was macht denn den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands aus? Die Seriosität, die Verlässlichkeit und die Qualität «Made in Germany». Durch die Diskussionen über Manipulationen hat dieses Siegel Kratzer bekommen.“

Kein Verständnis hat der Minister, dass der Skandal kein Ende nimmt und immer neue Verfehlungen bekannt werden. „Ich kann nicht akzeptieren, dass immer wieder neue Vorwürfe dazukommen. Damit muss jetzt Schluss sein“, fordert der Bundesverkehrsminister. „Alle Beteiligten müssen den Knall endlich gehört haben, auch weil davon Hunderttausende Arbeitsplätze abhängen.“ 

Trotz seiner Enttäuschung über die Automanager ist Scheuer beim Thema Hardware-Nachrüstung auf Kurs der Autoindustrie und lehnt den von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) geforderten Einbau von Reinigungstechnik in älteren Dieselfahrzeugen wie die Autoindustrie weiter ab. „Was diese Nachrüstung angeht, haben wir rechtliche, technische und finanzielle Bedenken. Ich weiß, wir haben noch keine abgestimmte Meinung in der Bundesregierung“, so Scheuer. Doch seine Position laute: „Ich will eine Erneuerung der Flotten. Die erreicht man nicht, wenn man drei- oder fünftausend Euro in altes Wagenmaterial steckt.“ Zudem glaubt Scheuer, dass kurzfristig keine Nachrüstung möglich ist. „Die Gutachter sagen, die Entwicklung dauere 1,5 bis drei Jahre“, so Scheuer. „Software-Updates und Flottenerneuerung reduzieren die Schadstoffemission. Das ist unser Weg.“

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