„Wesentliche Übungsziele waren das Einrichten des Katastrophenschutz-Stabs, der örtlichen Einsatzleitungen sowie das Einrichten und Führen von Bereitstellungsräumen und deren Dokumentation“, zählt der im Stab verantwortliche Planer Michael Jahnel auf. Außerdem sollten die Kommunikationspläne getestet und die Zusammenarbeit verschiedenster Hilfsorganisationen vertieft werden. „Alleine in die Ausarbeitung der Kommunikationspläne hat die Kommunikationsgruppe mehr als 300 Arbeitsstunden investiert“, ergänzt er. „Eine derart umfassende Übung kommt nicht alle Tage vor“, so Landrat Manfred Görig, „aber sie war wichtig, um Abläufe zu trainieren, damit im Ernstfall alle Beteiligten noch sicherer agieren können.“ Für ihn habe der gute Verlauf gezeigt, „dass man sich im Falle eines Falles auf unsere Hilfskräfte verlassen kann“.
In Alsfeld, Grebenau, Schwalmtal und Lauterbach wurden Technische Einsatzleitungen (TEL) gebildet, die Meldungen über Unglücke und Brände erhielten und dann die erforderlichen Einsatzkräfte einzuteilen hatten. Jeder TEL angegliedert waren die sogenannten Bereitstellungsräume, an denen die Einheiten zusammengezogen und von dort auch wieder zu Einsätzen abgerufen wurden. Gleichzeitig dienten sie als Versorgungsstelle und standen unter der Leitung von Feuerwehren bzw. des THW.
Die Aufgaben waren vielfältig: Neben dem Waldbrand auf einer Fläche von 11 Hektar standen weitere kleinere an den verschiedensten Stellen auf dem Programm. Meist sorgte Pyrotechnik für den Qualm, doch zwischen Eulersdorf und Eifa gab es auch echtes Feuer: Reisig und Stämme nahe einem Wertholzplatz brannten, so dass mehrere Feuerwehren und ein Wasserwerfer zum Löschen angefordert wurden. Auch die Mülldeponie des Vogelsbergkreises geriet in Vollbrand – dabei kamen durch Rauchentwicklung Autofahrer vom Weg ab und landeten im Wald. Das war eines der unerwarteten Zusatz-Szenarien. Zur Unterstützung waren außerdem Polizeihubschrauber aus Wiesbaden mit einem 700 Liter Wasser fassenden Transportbehälter sowie zwei Wasserwerfer der Polizei aus Mühlheim im Einsatz.
Bei der Pflanzgartenhütte nahe Schwarz waren mehrere Kinder im Wald verloren gegangen und mussten gesucht werden. Weitere Übungsszenarien waren beispielsweise eine Person, die sich beim Absturz aus 20 Metern Höhe einen Beinbruch zugezogen hatte, eine verunglückte Forstmaschine mit verletztem Maschinenführer sowie ein Flugzeugabsturz, bei dem die Absturzstelle zunächst gefunden werden musste, um dann die Verletzten bergen zu können.
Logistisch meisterlich war auch die Verpflegung der Hilfskräfte durch die Betreuungszüge von DRK und Malteser: Auf dem Gelände des THW in Alsfeld wurde die zentrale Kochstelle eingerichtet, von der aus sieben Verpflegungspunkte im Kreisgebiet mit 2.700 Brötchen, 800 Stück Kuchen, Getränken, Joghurts und Obst beliefert wurden. „Großes Lob gebührt der Küche für die mehr als 800 Portionen Gulasch, das Mittagessen hat ganz hervorragend geschmeckt“, sagt Michael Jahnel für den Katastrophenschutz-Stab, „das haben mir viele Beteiligte bestätigt.“ Und auch der Firma Erhard Weiß gebühre besonderer Dank für die kostenfreie Bereitstellung der Wassertankwagen nebst Besatzung.
Zusätzlich begleiteten zwei Filmteams der Polizeiakademie Hessen die Großübung, waren dafür zusätzlich mit einem Hubschrauber in der Luft. Alle an der Übung Beteiligten dürfen sich auf den Dokumentarfilm freuen, der am 3. November gezeigt werden soll.
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