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JAAN TOOMIK: OLEG

CHRISTA JEITNER: ERMUTIGUNG

MARIAN BOGUSZ: THE JOY OF NEW CONSTRUCTIONS
eine Ausstellung der Zachêta Nationalgalerie Warschau

Ein Projekt in Zusammenarbeit des Kunsthaus Dresden mit Kanuti Gildi SAAL, Tallinn im Rahmen von ›Freiraum‹, einem Projekt der Goethe-Institute in Europa in Zusammenarbeit mit 53 Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft

Zwischen Mauthausen und Warschau, der DDR und der Volksrepublik Polen und Tallinn vor und nach der wiedererlangten Unabhängigkeit – in den Werken von Marian Bogusz, Christa Jeitner und Jaan Toomik, die von den 1940er Jahren bis heute entstanden sind, spiegeln sich die Erfahrung von Terror, militärischer Gewalt und autoritären Regimen in Europa ebenso wie der Optimismus, die innere Freiheit und der Mut zur Veränderung einer damals jungen Generation.

Eröffnung:  14. Juni 2018, 19 Uhr, Pressegespräch: 16.30 Uhr

Laufzeit:  15. Juni – 22. Juli 2018

Freiraum ist ein Projekt der Goethe-Institute in Europa in Zusammenarbeit mit 53 Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Rund 40 europäische Städte gehen bis März 2019 den Fragen nach: Was ist Freiheit heute in Europa? Wo ist sie in Gefahr? Wie stärken wir sie? Kann Kunst heute noch einen Weg zeigen zur Empathie mit den Lebenswelten anderer Menschen, kann sie vor Unfreiheit warnen? Und unter welchen Umständen? Unter welchen Bedingungen ist Freiheit überhaupt möglich?

Das Kunsthaus Dresden und Kanuti Gildi SAAL, ein auf zeitgenössische Performance spezialisierter Kunstraum in Tallinn, befragen in dieser Ausstellung und dem folgenden gemeinsamen Programm Möglichkeiten von Freiheit. Ausgangspunkt sind von räumlich weit auseinandergelegene Orte in Europa, deren Geschichte bis 1989 beziehungsweise 1991 auf ähnliche Weise geprägt war durch ein autoritäres Regime und eine Fremdbestimmung im Rahmen der Vorherrschaft der Sowjetunion im östlichen Teil Europas.

Freiheit zur Freiheit als Beginn einer Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe in Dresden und Tallinn beginnt mit der gemeinsamen kuratorischen Entscheidung für einen Fokus, der im Rahmen des zeitgenössischen Programm der Partnerinstitutionen eher untypisch ist: Eine Werkschau von drei Künstler*innen aus drei geografischen und zeithistorischen Perspektiven von den 1940er Jahren bis heute, zwischen denen es jedoch eine Vielzahl von Verknüpfungen gibt.

Unter der gemeinsamen Überschrift Freiheit zur Freiheit findet sich im Kunsthaus auf engem Raum unter dem Titel Oleg die erste institutionelle Einzelausstellung eines der bekanntesten Künstler Estlands, Jaan Toomik (geboren 1961 in Tartu), in Deutschland sowie unter dem Titel Ermutigung die erste umfassende Würdigung des umfangreiches Werkes der 1935 in Berlin geborenen Künstlerin Christa Jeitner seit 1989. Mit einer beeindruckenden Menge an dokumentarischem Material wie auch Originalwerken ist es außerdem gelungen, eine Ausstellung der Zachêta Nationalgalerie zum Werk einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der polnischen Kunstszene nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, Marian Bogusz (1920-1980) aus Warschau, ins Kunsthaus Dresden zu holen.

„Are Estonians wrong to be happy …?“ fragen sich Künstler*innen in Tallinn. Das kollektive Gedächtnis in Estland ist geprägt von jahrhundertelanger Besetzung und Unfreiheit. Der Stolz auf die friedlich errungene Unabhängigkeit 1991 ist daher groß. Freiheit genießt im Privaten wie in der Öffentlichkeit einen hohen Stellenwert und hat zu einer ökonomisch erfolgreichen Kultur des Fehler-Machen-Dürfens geführt. Aber Freiheit birgt auch Verantwortung – welche Möglichkeiten und welche Einschränkungen gehen mit der neuen Freizügigkeit einher?

„Was vermag die Kunst als Sprache der Freiheit in Zeiten des Ressentiments?“ Dresden hat in den vergangenen Jahren deutlich erfahren, dass viele Mitbürger*innen eine offenbar verklärte kulturelle Homogenität in Gefahr sehen, wenn Dinge sich ändern. Die rechtspopulistischen Übergriffe, aber auch die neue Kultur des Konfliktes und des Zuhörens, die sich unter anderem in Folge des vom Kunsthaus gemeinsam mit dem Künstler Manaf Halbouni betreuten Kunstwerkes „Monument“  auf dem Neumarkt entwickelte, lösten die Frage aus, welche Rolle der Kunst in Zeiten der Infragestellung humanistischer und demokratischer Werte zukommt. Kann oder muss sie als Stimme des oder der Einzelnen gerade unter diesem Umständen Gehör finden – und unter welchen Umständen ist dies möglich?

Freiheit zur Freiheit bildet den Auftakt einer Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen, die im kommenden Herbst und Frühjahr in Tallin und Dresden an verschiedenen Orten im Stadtraum fortgesetzt wird.

Freiraum ist ein Projekt der Goethe-Institute in Europa in Zusammenarbeit mit 53 Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Rund 40 europäische Städte gehen bis März 2019 den Fragen nach: Was ist Freiheit heute in Europa? Wo ist sie in Gefahr? Wie stärken wir sie? Weitere Informationen zum Projekt Freiraum finden Sie hier: www.goethe.de/freiraum

Freiheit zur Freiheit wird kuratiert in Zusammenarbeit mit Annika Üprus, Kanuti Gildi SAAL, Tallinn und von Christiane Mennicke-Schwarz, Daniela Hoferer, Robert Thiele, Kunsthaus Dresden. Gefördert durch die Homann-Stiftung.

The Joy of New Constructions. (Post) War Utopias of Marian Bogusz, eine Ausstellung der Zachêta Nationalgalerie Warschau, wurde kuratiert von Joanna Kordjak in Zusammenarbeit mit Julia Leupold, künstlerische Gestaltung Katarzyna Przezwan Ålska, Piotr Kopik und Tomasz Czuban. Mit Arbeiten von Zbigniew D³ubak und Zbynek Sekal.

 

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