Die inhaltliche Grundlage der Inszenierung beruht auf persönlichen Erfahrungen und Themen der Jugendlichen. Am Anfang stand die Frage: Wie wollen wir gewesen sein? Der frische Blick junger Menschen auf gesellschaftliche Strömungen und die musikalische Herangehensweise sind ein Markenzeichen des Musikalischen Jugendtheaterclubs. Frank Schmutzler, Technischer Leiter der Musikalischen Komödie, zeichnet für das Bühnenbild verantwortlich.
Es ist vielleicht eines der größten Missverständnisse gegenüber der »Generation Y« bzw. »Generation Me«: Die Millennials seien es von Geburt an gewohnt, gut behütet im Mittelpunkt zu stehen und in allen Belangen gefragt zu werden – ob sie einen Veggie-Burger essen wollen, glutenfreie Nudeln mit einem Dip aus Superfruits oder doch lieber Sushi? Sie jonglieren ganz geschmeidig mit den unzähligen Möglichkeiten, die sich ihnen in einer offenen Welt bieten – um dann festzustellen, dass Letztere nicht auf sie gewartet hat. Klar, dass auch der Druck steigt, wenn man mit der ganzen Welt konkurriert, und durch die Erfolgsgeschichten der YouTube-Stars der Trugschluss entsteht, mit der richtigen Selbstoptimierung Großes leisten zu können. Am Ende steht die Angst, abgehängt zu werden. Und eines Tages ist es soweit, es folgt die Aufforderung zum ultimativen Showdown: Eine Einladung zum Klassentreffen! Die Gelegenheiten Menschen zu treffen, deren Biografie sich wie ein Lineal neben die eigene legen lässt, und den eigenen Erfolg messbar macht.
Der Musikalische Jugendtheaterclub an der Musikalischen Komödie wurde 2014 gegründet und ist in seiner Form einmalig: Musikbegeisterte und spiellustige Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren können ohne vorheriges Casting teilnehmen und widmen sich unter musikpädagogischer Anleitung Themen, die sie in ihrem Alltag bewegen. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur die regelmäßige Teilnahme an den Proben ist Voraussetzung. Am Ende der Spielzeit präsentieren sie ein gemeinsam erarbeitetes musikalisches Stück auf der Großen Bühne des Hauses Dreilinden. Entstanden sind so Abende wie »Hungrige Herzen« 2015, »Love Aliens« 2016 und »Blackout« 2017.
Karten (10,- €) sind an der Kasse im Opernhaus, unter Tel. 0341-12 61 261 (Mo-Sa 10-19 Uhr), per E-Mail an service@oper-leipzig.de oder im Internet unter www.oper-leipzig.de erhältlich.
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