Personalmangel, körperliche Belastung und ständiger Zeitdruck – das Bild des Pflegeberufs gilt in der allgemeinen Wahrnehmung als wenig attraktiv. Die Pflege kranker und alter Menschen ist aber eines der Zukunftsthemen unserer Gesellschaft: Zum „Internationalen Tag der Pflege“ am 12. Mai mahnt die Diakonie Württemberg, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, Pflegebedingungen stabil zu halten und zu verbessern. „Wir müssen über den Wert einer guten Versorgung nachdenken und alles dafür tun, dass junge Menschen gerne einen pflegerischen Beruf ergreifen.“, so Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg.

Aufgrund der demografischen Entwicklung werden allein in Baden Württemberg bis zum Jahr 2030 zusätzliche 40.000 bis 50.000 Pflegekräfte gebraucht.  Die Ausbildung in der Pflege verspricht vielfältige Einsatzmöglichkeiten in vielen Feldern der gesundheitlichen Versorgung: Krankenpflege, die Pflege älterer Menschen oder in der Kinderkrankenpflege. Die Bundesregierung plant, die Ausbildung der Pflegeberufe so umzugestalten, dass ein pflegerischer Abschluss für vielfältige Aufgaben qualifiziert. „Damit wird der Pflegeberuf noch einmal attraktiver“, sagt Kaufmann. In der Pflege können Menschen ihr fachliches Wissen und ihre sozialen Fähigkeiten einbringen. „Eine wichtige Kraftquelle ist für uns Menschen die Wertschätzung, die uns von anderen entgegengebracht wird. Wer pflegebedürftige und kranke Menschen pflegt, verdient Anerkennung und Dank.“ Dies gelte auch für pflegende Angehörige.

Die Diakonie weist aber auch darauf hin, dass Politik, Krankenhäuser und die Pflegedienste ständig daran arbeiten müssen, die notwendigen Infrastrukturen aufzubauen und die Qualität der Pflege zu verbessern. Dazu muss Geld investiert werden. Das fängt bei einer leistungsgerechten Vergütung der einzelnen Mitarbeiter an, betrifft aber genauso die Personalausstattung in den Häusern. „Zu wenig Personal schadet nicht nur den versorgten Menschen, sondern führt auch dazu, dass qualifizierte Pflegekräfte aus dem Beruf abwandern“, so Kaufmann.

Diakonische Träger zahlen ihre Mitarbeiter nach Tarif, der auch für den öffentlichen Dienst gilt. Die diakonischen Träger arbeiten nicht gewinnorientiert, alle Erträge fließen in die Verbesserung der Leistungen und die Gehälter der Mitarbeiter.

Der internationale „Tag der Pflege“ (auch „Tag der Krankenpflege“, „International Nurses Day“) ist am 12. Mai 2018. Er wird in Deutschland seit 1967 veranstaltet. Dieses Jahr lautet das Motto „Mach Freunde zu Kollegen“, es sollen auch Quereinsteiger für den Beruf begeistert werden. Das Diakonische Werk Württemberg zeigt ab dem 2. Mai Videos von Mitarbeitern aus ambulanter und stationärer Pflege auf seiner  Internetseite, die von positiven wie negativen Seiten des Berufs berichten.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort „Diakonia“ bedeutet „Dienst“. Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für 1.200 Einrichtungen mit 40.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

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