Die deutsche Druck- und Medienwirtschaft unterliegt nach wie vor einer schwierigen Ertragslage. Steigende Kosten für wichtige Vorleistungsgüter und anhaltend starker Wettbewerb erlaubten es den Unternehmen 2017 kaum, Kosten in gleicher Höhe an ihre Kunden weiterzugeben. Zugleich nahmen ihre Umsätze leicht zu und ihre Gewinne lagen auf dem Vorjahresniveau – beides Anzeichen einer sich gegenüber den Vorjahren stabilisierenden Geschäftslage. Dies geht aus der Branchenumfrage des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) hervor, die er im Januar 2018 mit über 440 teilnehmenden Unternehmen durchgeführt hat.

Mit der Branchenumfrage verfügt der bvdm erstmals über eine breite Datenbasis, die über existierende Erhebungen und Statistiken hinausgeht und die deren bestehende Defizite ausgleicht. Die Ergebnisse erlauben den Verbänden Druck und Medien noch genauere und vertiefte Einblicke in die Lage der Branche, ihre wirtschaftliche Situation und ihren Ausblick in die Zukunft.

So befürchtet die Branche für 2018 eine weitere Verschärfung der Preissituation bei wichtigen Vorleistungsgütern: Rund zwei Drittel der Unternehmen stellen sich auf teureres Druckpapier ein. Jedes vierte Unternehmen befürchtet sogar Steigerungen von über 5 %. Schon 2017 stiegen die Transport- und Logistikkosten deutlich, die Preise für das Druck-papier sogar stark an.

Den erwarteten Kostensteigerungen stehen 2018 nur moderate Verkaufspreissteigerungen gegenüber: Lediglich 37 % der Unternehmen gehen von höheren Preisen für eigene Druck- bzw. Dienstleistungsprodukte aus. 63 % der Umfrageteilnehmer erwarten hingegen entweder stabile (44 %) oder sinkende (19 %) Verkaufspreise.

Trotz dieser Geschäftsrisiken sind die Druck- und Medienunternehmen zuversichtlich, sich im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld behaupten zu können. In ergänzenden Dienstleistungen rund um das Druckprodukt erkennen mehr als drei Viertel der Unternehmen Geschäftschancen. Für 2018 erwartet die Mehrheit der Umfrageteilnehmer wachsende oder gleichbleibende Umsätze und Gewinne. Viele planen zudem, mehr in Software und effizientere Prozesse zu investieren.

„Genaue Kenntnisse der wirtschaftlichen Lage unserer Branche sind die Grundlage für erfolgreiche Verbandsarbeit – von der Investitionsberatung bis hin zur politischen Interessenvertretung“, erklärt Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm. „Die Ergebnisse der Befragung unterstreichen, dass die Branche nach wie vor einem harten Preiskampf unterliegt und ihr Transformationsprozess noch lange nicht abgeschlossen ist.“

Der bvdm wird die Branchenbefragung in Zukunft jährlich durchführen. Die Ergebnisse fließen in den Datenpool unter https://www.bvdm-online.de/druckindustrie/ ein.

Über den Bundesverband Druck und Medien e.V.

Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der bvdm von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 8.100 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit etwa 133.600 Beschäftigten.

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