Wie sich medizinische Fachkräfte in kritischen Situationen richtig verhalten wird ab sofort unter realitätsnahen Bedingungen im neuen Institut für Simulation geübt. Die hochmoderne Lehreinrichtung wurde gestern in Eberswalde vorgestellt und offiziell eröffnet. Sie ist ein Kooperationsprojekt der Akademie der Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. Campus Eberswalde und der GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH.

Die Kooperation sieht vor, dass Ärzte und Fachkräfte sämtlicher Krankenhäuser der GLG aus Eberswalde, Angermünde, Prenzlau und Wolletz hier intensive Trainings durchlaufen werden. Es geht darum, Ärzte, Pflegende, Rettungskräfte und Angehörige anderer Medizinberufe auf besondere Herausforderungen und Ausnahmefälle im Berufsalltag vorzubereiten. Das wesentliche Ziel dieser aufwendigen und personalintensiven Lernform besteht darin, die Patientensicherheit zu erhöhen. Wobei nicht die medizinische Komponente im Vordergrund steht, sondern die Frage, wie professionelle Teams optimal agieren und interagieren.

Medizinischer Leiter des Simulationszentrums ist Johannes Püchel von der Akademie der Gesundheit. Er bringt Erfahrungen aus ähnlich hochmodernen Einrichtungen in der Schweiz mit und erklärte zur Premiere: „70 Prozent der Fehler, die in kritischen Situationen passieren, gehen auf menschliche Faktoren zurück. Deshalb ist es wichtig, an dieser Stelle anzusetzen und mögliche Szenarien im geschützten Rahmen durchzuspielen und auszuwerten, um alle Beteiligten professionell vorzubereiten.“

Die Szenarien reichen von der Geburt bis zum Herzinfarkt – jede Krankenhaussituation ist darstellbar. Die Teams agieren in einem Raum mit wandelbarem Ambiente, hinter einer Glasfront und an Monitoren beobachten und steuern Instruktoren das Geschehen, als Patienten werden Puppen verwendet, an denen man sogar den Pulsschlag messen kann und vieles andere mehr. Auch in den angrenzenden Lehrräumen können die Aktivitäten der Teams verfolgt und später im Detail ausgewertet werden.

„Ich freue mich sehr, dass wir diese hochmoderne Lernmöglichkeit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Krankenhäuser einsetzen können“, sagte GLG-Geschäftsführerin Dr. Steffi Miroslau. „In der Luftfahrt ist das schon lange Standard, und jeder Fußballverein verbessert sein Zusammenspiel im Team durch Simulation im Training. Das neue Simulationszentrum ist Fort- und Weiterbildung auf höchstem Niveau mit modernsten Mitteln und Methoden.“

Seitens der GLG ist Verwaltungsdirektorin Ortrud Vargas-Hein für die Kooperation mit der Akademie verantwortlich. Sie sagte: „Zu dem gemeinsamen Projekt gehört auch, dass Experten aus den GLG-Krankenhäusern im Simulationszentrum als Instruktoren ihre Kenntnisse weitervermitteln. So wird im Zusammenwirken aller mehr Teamkompetenz mit dem Ziel höherer Patientensicherheit erreicht.“

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