Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat die Arbeitsmarktprognosen für das Jahr 2018 mit der Frühjahresprognose angepasst. Demnach wird die Beschäftigung in der Stadt Chemnitz kräftiger steigen und die Arbeitslosigkeit spürbarer abnehmen, als im vergangenen Herbst prognostiziert. Damals wurden ein Anstieg der Beschäftigung um 1.700 und ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 200 prognostiziert. Mit der Frühjahresprognose 2018 wird sich der positive Trend auf dem Chemnitzer Arbeitsmarkt stärker auswirken. Die Forscher rechnen für die Stadt Chemnitz bei einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 2,1 Prozent mit einem Beschäftigungsanstieg um 1.900 und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 800 Menschen.  

„Der konjunkturelle Aufschwung erreicht einen Höhepunkt und wirkt sich sehr positiv auf die Entwicklung der Chemnitzer Wirtschaft aus. Die Exporte sind stabil und auch die Binnennachfrage bleibt eine wichtige Stütze der Konjunktur“, sagte Angelika Hugel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Chemnitz.  

Mit der kürzlich veröffentlichten Frühjahresprognose 2018 prognostizierte das IAB für Chemnitz im Jahresdurchschnitt 2018 eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Bei einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,1 Prozent wird die Beschäftigung in der Stadt 1,6 Prozent oder 1.900 steigen. Damit würden im Jahr 2018 durchschnittlich etwa 117.600 Frauen und Männer einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit in Chemnitz nachgehen.  

Das hat nach Einschätzung der IAB-Forscher direkte Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Im Jahresdurchschnitt könnte die Arbeitslosigkeit um 1,6 Prozent oder 800 Frauen und Männer abnehmen. Damit wären im Jahresdurchschnitt 2018 insgesamt rund 8.600 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.  

„Sicher profitiert die Stadt Chemnitz auch von den zahlreichen Einpendlern. Aber wenn die Beschäftigung ständig wächst, sollten auch die Löhne, die Rahmenbedingungen der Arbeit und die Kompetenzen der Menschen Schritt halten. Hier sehe ich noch Luft nach oben. Denn trotz der positiven Prognose bleiben die strukturellen Probleme erhalten. Beispielsweise passt die Qualifikation der arbeitslosen Chemnitzer oft nicht zu den Anforderungen der Betriebe. Hier sehe ich weiterhin eine große Baustelle, an der wir in der Arbeitsagentur und im Jobcenter intensiv arbeiten. Jedoch ist die Qualifizierung von Beschäftigten  in erster Linie eine Aufgabe der Wirtschaft selbst, bei der wir die betroffenen Menschen bei der betrieblichen Weiterbildung unterstützen können. So können wir beispielsweise Zuschüsse zu den Lehrgangskosten zahlen oder auch den entstehenden Arbeitsausfall finanziell ausgleichen“, so Hugel.  

Im sachsenweiten Vergleich entwickeln sich alle Landkreise und Städte im Jahr 2018 sehr positiv. Die kräftigsten Beschäftigungsanstiege soll es im Arbeitsagenturbezirk Dresden (plus 2,9 Prozent), Leipzig (plus 2,7 Prozent) und Bautzen (plus 2,4 Prozent) geben. Die kräftigsten Rückgänge der Arbeitslosigkeit prognostizieren die Forscher für die Agenturbezirke Zwickau (minus 14,4 Prozent), Annaberg-Buchholz (minus 12,5 Prozent) und Plauen (minus 11,6 Prozent).  

„Im Vergleich zu den ländlichen Regionen ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Städten weniger kräftig, weil die demografische Entlastung fehlt. In Chemnitz gibt es mehr jüngere Menschen als in den umliegenden Regionen. Dort wirken die demografischen Effekte stärker als in Chemnitz“, erklärt Hugel abschließend.  

Hintergrundinformation:  

  • Hohe Qualität der Prognosen

Die Prognosen des IAB waren in den vergangenen Jahren sehr genau. Für die Bundesländer lag im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung die Abweichung in den vergangenen drei Jahren bei unter zwei Prozent und im Bereich der Arbeitslosigkeit bei unter vier Prozent.   Im Internet: http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Regionale_Arbeitsmarktprognosen_1801.pdf

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