Regelmäßig in der Kreuzkirche beim Dresdner Kreuzchor zu Gast, ist es nun auch umgekehrt wieder möglich, den renommierten Knabenchor in den Kulturpalast einzuladen. Am 18. März 2018 ist der Chor im neuen Konzertsaal unter der Leitung von Kreuzkantor Roderich Kreile im Zusammenwirken mit der neuen Eule-Konzertorgel zu erleben.

Das Konzertprogramm vereint für festliche Anlässe komponierte Werke ebenso wie bekannte Stücke des kirchenmusikalischen Standardrepertoires. Am bekanntesten dürfte der von Johann Sebastian Bach als Abschluss seiner Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ geschaffene Choral „Jesus bleibet meine Freude“ sein, der hier in einer Fassung für Orgel und Chor erklingt.

Die Verbindung von Chor und Orgel kennzeichnet die gottesdienstliche Praxis von vielen Jahrhunderten. Dabei ist die Orgel oft mehr als ein bloßes Begleitinstrument – in gewisser Weise bildet sie geradezu einen Gegenchor. Und in den „Laudes Organi“ von Zoltán Kodály lobt der Chor die Orgel: der Text hebt zunächst ihre instrumententechnischen Qualitäten hervor, um dann doch noch zu betonen, der eigentliche Zweck der Orgelmusik bestehe im Lob Gottes.

Auf göttlichen Beistand mochten aber auch die gekrönten Häupter nicht verzichten, was sich in Charles Hubert Hastings Parrys „I was glad when they said unto me“ monumental und festlich anhört und seit seiner Entstehung vor über 100 Jahren als Krönungshymnus des britischen Königshauses bekannt ist.

Hymnenartig sind auch Johannes Brahms‘ „Fest- und Gedenksprüche“ angelegt – diese wiederum schuf er als Dank für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft für den damaligen Hamburger Bürgermeister, allerdings ohne instrumentale Begleitung.
Dafür kommt die Orgel umso mehr in César Francks „Dextera Domini“ und den „Pièces héroïques“ zur Geltung, letztere schrieb er, der selbst Organist war, anlässlich der Weltausstellung 1878 in Paris, wo sie auf einer Orgel mit vier Manualen und 66 Registern erklang – und damit auf einer Orgel, die der neuen Eule-Konzertorgel im Kulturpalast in ihrer Dimension ähnelt. Hier wird sie von Kreuzorganist Holger Gehring gespielt.

Der Dresdner Kreuzchor, seit der Ära Mauersberger fester künstlerischer Partner der Dresdner Philharmonie, war seit der Eröffnung des Kulturpalasts 1969 regelmäßig im damaligen Festsaal zu Gast, zuletzt im Jahr 2008. Auf Einladung der Dresdner Philharmonie ist er nun erstmals mit der neuen Konzertorgel im Kulturpalast zu erleben.

Tickets ab 18 Euro (für Schüler und Studenten 9 Euro) sind im Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Abendkasse erhältlich.

Programm

18. März 2018, Sonntag, 18.00 Uhr
KULTURPALAST

Charles Hubert Hastings Parry: „I was glad when they said unto me” (1902) nach Psalm 122
Traditioneller Krönungshymnus der britischen Monarchen für gemischten Chor und Orgel

Johannes Brahms: „Fest- und Gedenksprüche“ für achtstimmigen Chor a cappella op. 109 (1889)

Franz Liszt: Praeludium und Fuge über BACH für Orgel (1855/1870)

Felix Mendelssohn Bartholdy: „Veni Domine“ – Motette für zwei Soprane, Alt und Orgel op. 39 Nr. 1 (1830)

César Franck:
„Dextera Domini“ B-Dur aus: Drei Offertorien FWV 65 für gemischten Chor und Orgel (1871)
“Pièce héroïque” für Orgel (1878)

Johann Sebastian Bach: „Jesu bleibet meine Freude“ aus der Kantate BWV 147 (1723), Fassung für Chor und Orgel

Zoltán Kodály: „Laudes Organi“ – Fantasie über eine Sequenz des 12. Jahrhunderts für gemischten Chor und Orgel (1966)

Kreuzorganist Holger Gehring
Kreuzkantor Roderich Kreile, Dirigent
Dresdner Kreuzchor

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