Wer glaubt, inzwischen müsste doch die ganze Welt über eine Internetanbindung verfügen, liegt leider falsch. Jedoch kommen wir der Sache nach und nach ein Stück näher und auch die abgelegensten Orte werden mit einer vernünftigen Internet-Verbindung ausgestattet. So auch in diesem Fall: Die Insel St. Helena kennen wir höchstens aus dem Geschichtsunterricht.

Eine einsame Insel, welche zur britischen Krone gehört, die als Verbannungsort für den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte ausgewählt wurde. Bis 2017 kamen Personen nur per britischem Postschiff dorthin, seit letztem Jahr gibt es jedoch einen eigenen Flughafen. Etwa 4.800 Menschen leben auf der Insel. "Durch die Initiative von Christian von der Ropp, Telekommunikationsberater aus Tübingen, könnten die Bewohner von St. Helena möglicherweise bald einen Glasfaseranschluss bekommen. Die Ansiedlung von Satelliten-Bodenstationen und der Ausbau eines internationalen Internetknotens auf der Insel würden dies möglich machen", erklärt Henning Gajek vom Onlinemagazin teltarif.de.

Derzeit ist der Internetzugang auf St. Helena teuer, im Volumen begrenzt und vor allem langsam. Aus diesem Grund müssen viele Schulkinder nachts für Ihre Hausaufgaben recherchieren, da der einzige Internetanbieter der Insel nur von Mitternacht bis morgens 6 Uhr eine unbegrenzte Volumenflatrate zur Verfügung stellt. Nun soll, nach über sechs Jahren Planung, ein Unterseekabel von Kapstadt quer über den Südatlantik nach Brasilien verlegt werden, das durch eine Abzweigung zur Insel St. Helena ergänzt wird. "St. Helena könnte – analog zu Guam, Hawaii oder Zypern – zu einem weltweiten Knotenpunkt für Unterseekabel werden. Durch den extremen Bandbreitenbedarf der Satellitenbetreiber und die Möglichkeit der Vernetzung mit dem afrikanischen SAEx-Kabel besäßen künftige Unterseekabelprojekte im Südatlantik großen Anreiz, ebenfalls auf St. Helena anzulanden", sagt Gajek. Bei der jungen Bevölkerung von St. Helena steigt zudem die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Denn Breitbandinternet bringt zahllose Chancen, und E-Learning erweitert Bildungswege, woraus sich neue Beschäftigungschancen ergeben.

Auch ist breitbandiger Internetzugang heutzutage unerlässlich für den Tourismus.

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